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Post by kai-martin knaakPost by thomas fiischerVulkane schleudern ja bekanntlich lava dieses ist etwa 1000-1300 Grad
heiß.
Gibt es eigentlich ein Material,eine Legierung,welche diese extremen
Bedingungen aushalten kann.
Ja: Die Metalle Wolfram, Tantal, Rhenium und Osmium schmelzen erst
oberhalb von 3000 °C. Im Zweifel würde man aber Molybdän
(Schmelztemperatur 2600 °C) bevorzugen, weil es leichter zu bearbeiten
ist.
Oder auf Metalle verzichten und Keramiken verwenden. Der genannte
Temperaturbereich wird von (Hoch-)Ofenbauern immerhin sicher
beherrscht, die Temperaturen bei der Stahlerzeugung liegen bei ca.
1500°C.
Post by kai-martin knaakDagegen spricht, dass die Wärmeleitfähigkeit von Lava ziemlich niedrig
ist. Die Wärme, die ein ins Lava eingetauchter Wärmetauscher abführt,
wird nur langsam durch die umliegende Lava ersetzt.
Dann muß man das eben anders machen. Gegen die Lavanutzung spricht
wohl eher, daß es in dessen Umgebung geologisch oft reichlich unsicher
und dadurch ziemlich ungemütlich ist.
Post by kai-martin knaakFazit: Für Erdwärmenutzung reicht es leider nicht, ein Loch in
entsprechend heiße Schichten zu bohren.
Man könnte aber überlegen, ob es dazu Alternativen gibt. Wenn wirklich
schmelzflüssige Lava zur Verfügung steht, ist die schließlich
transportabel (geschmolzener Stahl wird auch mit Güterwagen per
Eisenbahn transportiert). Einen Dampferzeuger könnte ich mir in etwa
so vorstellen:
In einem "Schmutzigwasserkreislauf" (Primärdampferzeuger) befindet
sich ein vertikales Reaktionsgefäß, in das von oben durch Düsen
flüssige Lava eingeleitet wird, der von unten aus einem Siedesumpf
Wasserdampf entgegenkommt, der ihr die Wärme im Kontakt im Gegenstrom
entzieht. Am Boden des Gefäßes befinden sich Mühlen oder Zerkleinerer,
z. B. ultraschallbasiert, die dort die inzwischen erkaltete und
verfestigte Lava zu würfelzuckergroßen Bröckchen zermahlt, falls
erforderlich, die kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß abgezogen
werden. (Was macht man dann damit?) Oben entweicht Heißdampf mit über
1000°C aus dem Reaktiongefäß und wird in einen Wärmetauscher
(Sekundärdruckdampferzeuger) geleitet, dort kondensiert und dann
wieder in den Siedesumpf zurückgeleitet.
So eine Anlage kann man hinreichend weit entfernt von Vulkanen und
Magmakammern errichten, daß sie selbst nicht vulkan- und
erdbebengefährdet sind, und der Betrieb schiene mir durchaus
erfolgversprechend zu sein. Eine Tonne Lava könnte ca. eine Tonne
Heißdampf (ca. 10MWh thermisch) im Wert von etwa 10 Euro liefern
(stimmt das?) - lohnt sich das? Ob ich mal einen Forschungsantrag
schreibe?
Gruß aus Bremen
Ralf
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