Stephan Gerlach
2019-07-30 22:44:12 UTC
[Zunächst Crosspost nach de.sci.physik, bei Bedarf nach de.rec.fahrrad
einschränken.]
Normalerweise pumpt man ja ein Gemisch aus ca. 78% Stickstoff und 21%
Sauerstoff in die Reifen.
Neulich hatte ich einen Platten, und ein freundlicher Mitfahrer bot mir
daraufhin beim Wieder-Aufpumpen eine Kohlenstoffdioxid-Kartusche an.
Dieses Angebot habe ich dankenswerterweise angenommen.
Es kam noch der Hinweis: "Du mußt aber morgen bestimmt mal nachpumpen,
mit CO2 läßt der Druck schneller nach als mit Luft".
Tatsächlich war das am nächsten Tag genauso festzustellen.
Warum ist das eigentlich so?
Zunächst dachte ich "klar, kleinere Moleküle diffundieren schneller",
aber bei genauerer Überlegung kam ich dann darauf, daß CO2-Moleküle
eigentlich größer sein müßten als N2- und O2-Moleküle...
Was beeinflußt, wie schnell der Fahrradschlauch den Druck verliert?
1.) Molekülgröße? Offenbar ist das nicht der entscheidende Punkt, siehe
mein "Testergebnis".
2.) Das Verhältnis von Druck im Reifen und außerhalb? Ja, aber wenn das
der alleinig wichtige Punkt wäre, dann müßte der Reifen mit Luft- und
CO2-Befüllung den Druck gleich schnell verlieren.
3.) Material des Schlauchs? Auch das kann nicht ausschlaggebend sein, da
hier immer normale Butyl-Schläuche verwendet wurden. Der gleiche
Schlauch behielt Luft deutlich länger in sich als CO2.
4.) Die Konzentrationsgradienten der Stoffe CO2/N2/O2 innen/außen? Hier
könnte ich mir am ehesten vorstellen, daß das was zu bedeuten hat. Denn
bei Luft-Füllung ist die prozentuale CO2-Konzentration im Reifen genau
gleich wie außen; bei CO2-Füllung ist die Konzentration im Reifen aber
viel größer als außen. Allerdings kommt hier die Frage auf, inwieweit
der Schlauch mit CO2 drin überhaupt als "offenes System" betrachtet
werden kann, so daß das CO2 im Schlauch sozusagen die Luft außen
"sieht"; der Schlauch ist ja wie eine Membran, die den
direkten/sofortigen Konzentrationsausgleich verhindert.
5.) Weitere, bisher nicht genannte Effekte...?
einschränken.]
Normalerweise pumpt man ja ein Gemisch aus ca. 78% Stickstoff und 21%
Sauerstoff in die Reifen.
Neulich hatte ich einen Platten, und ein freundlicher Mitfahrer bot mir
daraufhin beim Wieder-Aufpumpen eine Kohlenstoffdioxid-Kartusche an.
Dieses Angebot habe ich dankenswerterweise angenommen.
Es kam noch der Hinweis: "Du mußt aber morgen bestimmt mal nachpumpen,
mit CO2 läßt der Druck schneller nach als mit Luft".
Tatsächlich war das am nächsten Tag genauso festzustellen.
Warum ist das eigentlich so?
Zunächst dachte ich "klar, kleinere Moleküle diffundieren schneller",
aber bei genauerer Überlegung kam ich dann darauf, daß CO2-Moleküle
eigentlich größer sein müßten als N2- und O2-Moleküle...
Was beeinflußt, wie schnell der Fahrradschlauch den Druck verliert?
1.) Molekülgröße? Offenbar ist das nicht der entscheidende Punkt, siehe
mein "Testergebnis".
2.) Das Verhältnis von Druck im Reifen und außerhalb? Ja, aber wenn das
der alleinig wichtige Punkt wäre, dann müßte der Reifen mit Luft- und
CO2-Befüllung den Druck gleich schnell verlieren.
3.) Material des Schlauchs? Auch das kann nicht ausschlaggebend sein, da
hier immer normale Butyl-Schläuche verwendet wurden. Der gleiche
Schlauch behielt Luft deutlich länger in sich als CO2.
4.) Die Konzentrationsgradienten der Stoffe CO2/N2/O2 innen/außen? Hier
könnte ich mir am ehesten vorstellen, daß das was zu bedeuten hat. Denn
bei Luft-Füllung ist die prozentuale CO2-Konzentration im Reifen genau
gleich wie außen; bei CO2-Füllung ist die Konzentration im Reifen aber
viel größer als außen. Allerdings kommt hier die Frage auf, inwieweit
der Schlauch mit CO2 drin überhaupt als "offenes System" betrachtet
werden kann, so daß das CO2 im Schlauch sozusagen die Luft außen
"sieht"; der Schlauch ist ja wie eine Membran, die den
direkten/sofortigen Konzentrationsausgleich verhindert.
5.) Weitere, bisher nicht genannte Effekte...?
--
(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)
Eigentlich sollte Brain 1.0 laufen.
gut, dann werde ich mir das morgen mal besorgen...(...Dialog aus m.p.d.g.w.a.)