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Post by Joachim PimiskernPost by Henri PaulDass Leuchtstoffröhren im Nahfeld eines starken Radiosenders (wie
seinerzeit Beromünster auf Mittelwelle) auch ohne Netzanschluss hell
leuchten, ist eine altbekannte Tatsache. Daran ist nichts
Geheimnisvolles.
Ein Bekannter von mir meinte neulich, hierbei
werde mehr Energie übertragen, als es dem Winkel
(bzw. der getroffenen Kugelfläche) entspreche.
Stimmt dies?
Ja, allerdings. Das liegt daran, daß sich die Felder der in dem
Absorbermaterial induzierten Ströme mit dem ursprünglichen Senderfeld
(bzw. den abgestrahlten Wellen) destruktiv überlagern. Daher kann man
fast beliebig dünne Drähte als Radioantennen verwenden bzw. sind
Drahtgitter aus dünnen Drähten, deren Maschenweite Größenordnungen
kleiner als die Wellenlänge ist, strahlungsundurchlässig.
Das ist aber nicht zu verwechseln mit dem Paradoxon, das beim äußeren
Fotoeffekt auftritt, beide das das bestrahlte Material keine Energie
für die Freisetzung von Elektronen "sammelt", sondern der Strom auch
bei ganz niedrigen Intensitäten sofort bei Belichtung unverzögert
auftritt - letzteres ist ein Quanteneffekt.
Post by Joachim PimiskernDas finde ich verwunderlich: es ist geradezu so,
als würde ein Fernsehsender mehr Energie benötigen,
wenn mehr Zuschauer in jenes Programm geschaltet haben.
Nein, es wird natürlich nur in der Radiowelle vorhandene Energie
abgezapft, bloß ist der Wechselwirkungsquerschnitt der Antenne eben
deutlich größer als deren geometrische Abmessungen. Das stimmt aber
insofern doch, als daß die die Erdoberfläche mehr oder weniger
streifend ausgesendeten Radiowellen des Fernsehprogramms (wo es noch
terrestrische Sender gibt) umso stärker gedämpft wird, je mehr auf
deren Wellenlänge abgestimmte Empfangsantennen dort installiert sind -
mit dem Wellenwiderstand abgeschlossene Dipolantennen "schwärzen" die
beleuchtete Oberfläche sozusagen und "rauhen sie auch auf". Zur
Versorgung eines "dichten Antennenwalds" braucht ein Sender also
theoretisch mehr Leistung als über ebenem Grund - praktisch ist das
aber eigentlich nicht nachweisbar, außer in dem Fall der "beleuchteten
Kleingartensiedlung" in Sendernähe, die durch das "Abschatten"
aufgrund der Entnahme natürlich einen "kräftigen Funkschatten" wirft,
also die Empfangsleistung in Lee deutlich mindert.
Strafbar ist das übrigens nicht als Stromdiebstahl, aber es handelt
sich dabei umzulässige Beeinträchtigungen von Funkanlagen, was auch
nicht erlaubt ist - näheres dazu bei der Bundesnetzagentur (vormalige
RegTP vormaliger Funkmeßdienst der Bundespost).
Gruß aus Bremen
Ralf
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R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt hältst Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus