Post by Ron.H.Post by Gregor ScholtenPost by Manfred UllrichVon Massen geht Gravitation aus. Wenn Masse sich ändert (Ausmaß
und/oder Ort), ändert sich selbstverständlich die davon ausgehende
Gravitation, und diese Änderung breitet sich im Raum aus.
So selbstverständlich ist das gar nicht. Wenn eine kugelsymmetrische
Materieansammlung (z.B. ein Stern) ihre Ausdehnung ändert (z.B. zu einem
schwarzen Loch kollabiert), dann ändert sich das Gravitationsfeld in
großer Entfernung nicht. Entsprechend werden da auch keine
Gravitationswellen erzeugt.
Doch: Nur ist dann die Frequenz der Welle meistens erheblich niedriger,
und die Amplitude geringer, als wenn zwei solcher Objekte sich treffen.
Diese Behauptung von dir ist schlicht falsch. Jedenfalls wenn man nach
der ART geht. Was in irgendeiner Privatphysik von dir gilt, darüber maße
ich mir kein Urteil an.
Berücksichtigt man, dass ein Himmelskörper niemals perfekt
kugelsymmetrisch ist, sondern geringfügige Abweichungen von der
Kugelgestalt aufweist, und überdies nicht aus kontinuierlicher Materie,
sondern aus Atomen und Elemtarteilchen aufgebaut ist, von denen jedes
für sich betrachtet beim Kollaps des Himmelskörpers eine Beschleunigung
erfährt, dann können da natürlich schon sehr schwache Gravitationswellen
erzeugt werden. Vielleicht meintest du das ja?
Post by Ron.H.Post by Gregor ScholtenBewegt sich ein gravitierender Himmelskörper (z.B. ein Stern) geradlinig
mit konstanter Geschwindigkeit, so ändert sich zwar das
Gravitationsfeld, das von einem ruhenden Probekörper registriert wird,
das ist aber ebenfalls keine Gravitationswelle.
Doch, denn sonst hättest du garkeine Möglichkeit, das Gravitationsfeld
überhaupt zu messen.
Denn wahrnehmbar, also messbar, ist auch ein Gravitationsfeld nur
innerhalb seines Gradienten, also durch seine Veränderung durch Ortswechsel.
Dass ein Gravitationsfeld räumlich variiert, stellt keine
Gravitationswelle dar. Nimm als Analogie ein elektrostatisches Feld: das
variiert auch räumlich (es ist umso schwächer, je größer der Abstand zur
Quelle ist), ist aber keine elektromagnetische Welle.
Hier findest du z.B. zwei schöne Bilder, wie die elektrischen Feldlinien
bei einer elektromagnetischen Welle aussehen:
http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/emwellen/alles.vlu/Page/vsc/de/ph/14/ep/einfuehrung/emwellen/dipol3_abstrahlung.vscml.html
http://www.mikomma.de/fh/eldy/hertz_supl.htm
und hier zum Vergleich die Feldlinien eines elektrostatischen Feldes:
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Die wesentlichen Unterschiede sind:
- beim elektrostatischen Feld zeigen die Feldlinien radial von der
Quelle weg, bei einer elektromagnetischen Welle dagegen verlaufen sie
azimutal (da die Welle transversal ist)
- beim elektrostatischen Feld nimmt die Feldstärke mit der zweiten
Potenz des Abstandes ab (~1/r^2), bei einer elektromagnetischen Welle
nur mit der ersten Potenz (~1/r)
- das elektrostatische Feld sieht zu allen Zeiten gleich aus, bei der
elektromagnetischen Welle wandern die Zonen hoher Feldstärke
(Wellenberge/Wellentäler) mit Laufe der Zeit nach außen
- eine elektromagetische Welle transportiert Energie von der Quelle
fort, beim elektrostatischen Feld gibt es keinen Energietransport
Beim Gravitationsfeld ist es ganz analog: ein "gravitostatisches" Feld,
wie z.B. das Gravitationsfeld der Sonne, das die Erde auf ihrer
Umlaufbahn hält, nimmt mit 1/r^2 ab, und die auf Probekörper wirkende
Kraft zeigt immer in radiale Richtung, Gravitationswellen werden dagegen
nur mit 1/r schwächer, und die resultierende Kraft ist transversal.
Gravitationswellen, die von der Sonne ausgingen, würden die Erde also
nicht zur Sonne hin oder von ihr weg ziehen (radiale Richtung), sondern
in den beiden Richtungen senkrecht dazu (azimutal und polar) hin und her
schütteln.
Da das Gravitationsfeld in der ART allerdings kein Vektorfeld ist (wie
das elektromagnetische Feld), sondern ein Tensorfeld 2. Stufe, ist es
schwieriger anschaulich darzustellen, es kann z.B. nicht durch
Feldlinien dargestellt werden.
Post by Ron.H.Post by Gregor ScholtenDas ist ganz analog zu elektromagnetischen Wellen: wenn eine elektrische
Ladung mit konstanter Geschwindigkeit an dir vorbeifliegt, ändert sich
zwar das elektrische Feld, das du an deiner Position misst, diese
Feldänderung stellt aber keine elektromagnetische Welle dar.
Doch: Nur einfach eine niederfrequentere.
Nein, siehe oben. Nimm noch einmal das elektrostatische Feld einer
Ladung und stell dir vor, die Ladung wäre gleichförmig bewegt. Das
resultierende Feld ändert sich dann zwar zeitlich, aber es ähnelt immer
noch sehr stark dem Feld einer ruhenden Ladung: die Feldlinien verlaufen
radial, und das Feld nimmt mit 1/r^2 ab. Der Unterschied zu einer
elektromagnetischen Welle ist immer noch sehr groß. Insbesondere wird
keine Energie transportiert.
Post by Ron.H.Aber Welle bleibt Welle
Und Nicht-Welle bleibt Nicht-Welle.
Post by Ron.H.Post by Gregor ScholtenUm
elektromagnetische Wellen auszusenden, muss die Ladung beschleunigt
sein, z.B. auf einer Kreisbahn laufen, oder als elektrischer Strom in
einer Sende-Antenne auf und ab fließen.
Aber der eigentliche primäre Effekt, den die Gravitaionswellenmessung
gebracht hat, ist die nun vorliegende Gewissheit, dass sich Schwerkraft
mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet.
Außerdem aber noch, dass Gravitationswellen überhaupt existieren.
Post by Ron.H.Damit ist der Weg auch frei für künstliche Gravitationsfelder, die man
dadurch nun mit erheblich einfacheren Mitteln generieren kann.
Na da bin ich jetzt aber gespannt: wie erzeugt man die denn nun?
Post by Ron.H.Dadurch ergeben sich auch diverse weitere Korrekturen in der QM
Keineswegs. Dass es der ART zufolge Gravitationswellen gibt, ist ja
schon lange bekannt, und ebenso, dass eine Theorie der
Quantengravitation erforderlich ist, um ART und QM miteinander in
Einklang zu bringen. Durch den Nachweis der Gravitationswellen ergibt
sich hier also nichts Neues.
Post by Ron.H.und in
der Planckschen Physik, da nun deutlich wurde, dass c auch G dominiert,
wodurch G in der Rangfolge der Wertigkeiten der Konstanten etwas sinkt,
da G c unterliegt, was vorher nicht klar war.
In deiner Privatphysik, die interessiert aber außer dir keinen.