Discussion:
Kann man das Doppelspalt-Experiment mit Bordmitteln zuhause ausführen?
(zu alt für eine Antwort)
michaelsy
2007-11-09 16:07:00 UTC
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Hallo Leute,

ich habe eben folgenden Text unter http://www.leu.bw.schule.de/allg/qp/heisenberg.htm
gefunden:

---- schnipp -----
Young stach zwei nadelgroße Löcher, nur ein paar Millimeter
voneinander getrennt, in seinen Fenstervorhang und
betrachtete das Sonnenlicht, das durch diese Löcher auf die
gegenüberliegende Wand des Zimmers fiel. Nicht zwei Flecken erblickte
er, wie er vermutete, sondern eine ovale Lichtfläche, die in
regelmäßigen Abständen durch senkrechte dunkle Streifen unterteilt
war. Nur über ein Wellenbild konnte dieses Ergebnis gedeutet werden -
über die Interferenz von Wellen.
---- schnapp -----

An anderer Stelle (http://www.physik.fu-berlin.de/~kochj/vortrag.pdf)
habe ich dann noch folgende Info gefunden:
"Wesentlich für das Experiment ist, dass das erzeugte Licht gewisse
Kohärenzbedingungen erfüllt"

Meine Frage:
Kann man das Doppelspalt-Experiment tatsächlich ohne wesentlichen
Aufwand zuhause durchführen und wenn ja, was ist zu beachten und wie
wird das Ergebnis vermutlich aussehen? Werden die dunklen Streifen
deutlich sichtbar sein? Welchen Abstand werden sie ungefähr haben?

Vielen Dank für die Antwort(en)

Michael Symonds
Peter Niessen
2007-11-09 21:29:19 UTC
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Post by michaelsy
Kann man das Doppelspalt-Experiment tatsächlich ohne wesentlichen
Aufwand zuhause durchführen und wenn ja, was ist zu beachten und wie
wird das Ergebnis vermutlich aussehen? Werden die dunklen Streifen
deutlich sichtbar sein? Welchen Abstand werden sie ungefähr haben?
Man kann!
Wesentlich mehr als dein Zuhause an Zutaten zu bieten hat, hatten die
späteren Nobelpreisträger auch nicht zur Verfügung. Probiere es einfach
aus. Nicht das Superlabor macht den Nobelpreis sondern der Gehirnschmalz.
--
Mit freundlichen Grüßen
Peter Nießen
Jonas Werres
2007-11-11 15:54:52 UTC
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Post by Peter Niessen
Wesentlich mehr als dein Zuhause an Zutaten zu bieten hat, hatten die
späteren Nobelpreisträger auch nicht zur Verfügung. Probiere es einfach
aus. Nicht das Superlabor macht den Nobelpreis sondern der Gehirnschmalz.
Hm, kommt drauf an, was er meint. Lustige Beugungsmuster machen geht
natürlich. Wirklich interessant wird es natürlich erst, wenn man ein
einzelnes Photon drauschießt und sieht, dass es "mit sich selbst
interferiert".
Und DAZU habe ich mit Bordmitteln spontan keine Idee.
Rolf Bombach
2007-11-13 08:56:46 UTC
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Post by Jonas Werres
Post by Peter Niessen
Wesentlich mehr als dein Zuhause an Zutaten zu bieten hat, hatten die
späteren Nobelpreisträger auch nicht zur Verfügung. Probiere es einfach
aus. Nicht das Superlabor macht den Nobelpreis sondern der Gehirnschmalz.
Hm, kommt drauf an, was er meint. Lustige Beugungsmuster machen geht
natürlich. Wirklich interessant wird es natürlich erst, wenn man ein
einzelnes Photon drauschießt und sieht, dass es "mit sich selbst
interferiert".
Und DAZU habe ich mit Bordmitteln spontan keine Idee.
Was sollte dann wie interessant werden? Ändert sich dann irgendwas?
--
mfg Rolf Bombach
Kurt Bindl
2007-11-13 16:16:13 UTC
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Post by Jonas Werres
Post by Peter Niessen
Wesentlich mehr als dein Zuhause an Zutaten zu bieten hat, hatten die
späteren Nobelpreisträger auch nicht zur Verfügung. Probiere es
einfach aus. Nicht das Superlabor macht den Nobelpreis sondern der
Gehirnschmalz.
Hm, kommt drauf an, was er meint. Lustige Beugungsmuster machen geht
natürlich. Wirklich interessant wird es natürlich erst, wenn man ein
einzelnes Photon drauschießt und sieht, dass es "mit sich selbst
interferiert".
Und DAZU habe ich mit Bordmitteln spontan keine Idee.
Wie erzeugtst du denn ein einzelnes Photon?
Wie erzeugst du Photonen?

Kurt
Peter Niessen
2007-11-14 23:33:38 UTC
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Post by Jonas Werres
Post by Peter Niessen
Wesentlich mehr als dein Zuhause an Zutaten zu bieten hat, hatten die
späteren Nobelpreisträger auch nicht zur Verfügung. Probiere es einfach
aus. Nicht das Superlabor macht den Nobelpreis sondern der Gehirnschmalz.
Hm, kommt drauf an, was er meint. Lustige Beugungsmuster machen geht
natürlich. Wirklich interessant wird es natürlich erst, wenn man ein
einzelnes Photon drauschießt und sieht, dass es "mit sich selbst
interferiert".
Und DAZU habe ich mit Bordmitteln spontan keine Idee.
Ach?
Wie erklärst du denn dieses Experiment mit den lustigen Beugungsmustern?
Ausserdem hast du einen Teilchenbeschleuniger (gemeinhin Fernseher genannt)
eh in der Wohnung. Wo ist nun dass Problem?
--
Mit freundlichen Grüßen
Peter Nießen
Dieter Heidorn
2007-11-10 09:02:50 UTC
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Post by michaelsy
ich habe eben folgenden Text unter http://www.leu.bw.schule.de/allg/qp/heisenberg.htm
---- schnipp -----
Young stach zwei nadelgroße Löcher, nur ein paar Millimeter
voneinander getrennt, in seinen Fenstervorhang und
betrachtete das Sonnenlicht, das durch diese Löcher auf die
gegenüberliegende Wand des Zimmers fiel. Nicht zwei Flecken erblickte
er, wie er vermutete, sondern eine ovale Lichtfläche, die in
regelmäßigen Abständen durch senkrechte dunkle Streifen unterteilt
war. Nur über ein Wellenbild konnte dieses Ergebnis gedeutet werden -
über die Interferenz von Wellen.
---- schnapp -----
Kann man das Doppelspalt-Experiment tatsächlich ohne wesentlichen
Aufwand zuhause durchführen und wenn ja, was ist zu beachten und wie
wird das Ergebnis vermutlich aussehen? Werden die dunklen Streifen
deutlich sichtbar sein? Welchen Abstand werden sie ungefähr haben?
Nimm ein Stück Alu-Folie, Seitenlänge etwa 5 cm, eine Stecknadel, ein
Lineal und ritze vorsichtig zwei parallele Spalte in die Folie, am
besten am Rand der Folie, damit das rausgeritzte Material weggeschoben
werden kann. Der Abstand der Spalte sollte etwa 1...2 mm betragen, ihre
Länge etwa 1 cm. Beleuchte die Spalte mit einem Laserpointer und lasse
das durchtretende Licht auf ein Stück weißes Papier fallen. Im
verdunkelten Raum siehst du schon bei etwa 1 m Abstand deutlich das
bekannte Interferenzmuster des Doppelspaltes.

Wenn du mit der Stecknadel zwei Löcher in die Folie stichst (Abstand
etwa 2..3 mm), dann siehst du eine Interferenzfigur, die Ähnlichkeit mit
der Beugungsfigur an der Lochblende hat.

Dieter Heidorn
Joachim Pimiskern
2007-11-11 16:30:07 UTC
Permalink
Post by michaelsy
Kann man das Doppelspalt-Experiment tatsächlich ohne wesentlichen
Aufwand zuhause durchführen und wenn ja, was ist zu beachten und wie
wird das Ergebnis vermutlich aussehen?
Im Spektrum der Wissenschaft, Heft 7 / 2007, ist beschrieben (S. 68-74)
wie man mit Hausmitteln einen Quantenradierer baut. Man braucht
einen Laserpointer, zwei Stücke Polarisationsfolie, Alufolie
und ein paar Kleinigkeiten.

http://www.spektrum.de/artikel/874881 verweist auf das PDF-File
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/877069

Grüße,
Joachim
Robert Kunz
2007-11-11 17:01:45 UTC
Permalink
Joachim Pimiskern <***@web.de> schrieb:

[Artikel über den so it yourself Quantenradierer]
Post by Joachim Pimiskern
http://www.spektrum.de/artikel/874881 verweist auf das PDF-File
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/877069
Die haben einen Fehler im Download. Wenn man sich das File geholt hat
(571 kB) muss man es von 877069.htm noch in 877069.pdf umtaufen.

servus
robby
--
Nichts IST unerschöpflich
P. Singer
2007-11-11 18:15:03 UTC
Permalink
Post by Robert Kunz
[Artikel über den so it yourself Quantenradierer]
Post by Joachim Pimiskern
http://www.spektrum.de/artikel/874881 verweist auf das PDF-File
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/877069
Die haben einen Fehler im Download. Wenn man sich das File geholt hat
(571 kB) muss man es von 877069.htm noch in 877069.pdf umtaufen.
Wie das denn, durch Rechtsklick erhält man sdw_2007_7_S68.pdf

Wenn man sich das verlinkte Verzeichnis genau anschaut findet
man dort den einzigen File

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/877069/index.htm.pdf

und dein Browser schneidet offenbar alles hinter .htm ab.
P. Singer
2007-11-11 18:34:40 UTC
Permalink
[ Nachtrag: *) ]
Post by Robert Kunz
[Artikel über den so it yourself Quantenradierer]
Post by Joachim Pimiskern
http://www.spektrum.de/artikel/874881 verweist auf das PDF-File
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/877069
Die haben einen Fehler im Download. Wenn man sich das File geholt hat
(571 kB) muss man es von 877069.htm noch in 877069.pdf umtaufen.
Wie das denn, durch Rechtsklick erhält man sdw_2007_7_S68.pdf *)

Wenn man sich das verlinkte Verzeichnis genau anschaut findet
man dort den einzigen File

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/877069/index.htm.pdf

und dein Browser schneidet offenbar alles hinter .htm ab.


*) Wie das gemacht wird findet man im Quelltext

<!-- d_sdwv_pdf_box -->

<div style="margin-bottom:5px;">
<a href="http://www.wissenschaft-online.de/artikel/877069">
<img src="/pix/sdwv/pdf_icon.gif" border="0" alt="PDF" /> </a>
Sie können den Artikel als
PDF-Datei abrufen (aus lizenzrechtlichen Gründen fehlen evtl.
Abbildungen):
</div>
<div style="border-width: 1px 0px 1px 1px;width:100%;">
...
...
und zwar erfolgt die genannte Zuordnung durch das Snippet alt="PDF".

Wie das im Einzelnen vom Server realisiert wird steht z.B. hier:
http://de.selfhtml.org/servercgi/server/htaccess.htm#allgemeines
Jürgen Appel
2007-11-11 17:10:30 UTC
Permalink
Post by Joachim Pimiskern
Im Spektrum der Wissenschaft, Heft 7 / 2007, ist beschrieben (S. 68-74)
wie man mit Hausmitteln einen Quantenradierer baut. Man braucht
einen Laserpointer, zwei Stücke Polarisationsfolie, Alufolie
und ein paar Kleinigkeiten.
http://www.spektrum.de/artikel/874881 verweist auf das PDF-File
http://www.wissenschaft-online.de/artikel/877069
Wie bereits vor wenigen Monaten erwähnt, halte ich die Beschreibung des
Experimentes als "Quantenradierer" für Augenwischerei. Die Resultate dieses
Experiments lassen sich auch alleine mit den klassischen
Maxwell-Gleichungen vollständig beschreiben. Zugespitzt gesagt: Es wird
darin die Quantennatur nicht mehr oder weniger offenbar als bei der
Anwendung eines normalen Radiergummis.

Dennoch ist es natürlich ein nettes "klassisches" Experiment und gerade im
Kontext der Frage des OP liefert es gute Anregungen wie man interessante
Physik auch mit Hausmitteln betreiben kann.

Gruß,
Jürgen
--
GPG key:
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=J%FCrgen+Appel&op=get
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