Discussion:
elektrisches Feld einer rotierenden Kugel
(zu alt für eine Antwort)
r***@icqmail.com
2007-09-30 08:39:14 UTC
Permalink
Hi,
die Frage die mich beschäftigt ist, wie bei einer homogen geladenen
rotierenden Kugel,
metallisch oder nicht, das E-Feld aussieht. Bei dem B-Feld hab' ich's
herausgefunden:
magnetisches Dipolfeld. Wenn ich mich auf die Ladungen setze sehe ich
nur ein E-Feld,
im Laborsystem, in dem die Kugel rotiert, dann ein B-Feld und ein
elektrisches Feld, denke
ich. Ist das Feld gleich dem Feld einer homogen geladenen Kugel, die
sich nicht rotiert?
Also fällt mit 1/r^2 oder kommen noch Modifikationen hinzu?

danke im voraus

GRuß
Niko
Joachim Pimiskern
2007-09-30 09:29:50 UTC
Permalink
Post by r***@icqmail.com
die Frage die mich beschäftigt ist, wie bei einer homogen geladenen
rotierenden Kugel, metallisch oder nicht, das E-Feld aussieht.
Da gibt's einen neuen Effekt: Anders Wistrom und Armik Khachatourian
haben eine Spannung an Metallkugeln gelegt und diese haben dann begonnen,
zu rotieren.

"Scientists Anders Wistrom and Armik Khachatourian of University
of California, Riverside first observed the electrostatic rotation
in static experiments that consisted of three metal spheres
suspended by thin metal wires, and published their observations
in Applied Physics Letters. When a DC voltage was applied to
the spheres they began to rotate until the stiffness of the
suspending wires prevented further rotation. The observed
electrostatic rotation was not expected and could not be
explained by available theory."

http://www.innovations-report.de/html/berichte/physik_astronomie/bericht-17583.html
http://www.newsroom.ucr.edu/cgi-bin/display.cgi?id=548

Grüße,
Joachim
Norbert Dragon
2007-10-01 08:08:57 UTC
Permalink
Wer es denn glaubt.

Der Bericht ist von 2003.

Es scheint, daß ihn niemand bestätigen konnte.
--
Aberglaube bringt Unglück

www.itp.uni-hannover.de/~dragon
Reiner Reiff
2007-09-30 11:59:11 UTC
Permalink
Post by r***@icqmail.com
Hi,
die Frage die mich beschäftigt ist, wie bei einer homogen geladenen
rotierenden Kugel,
metallisch oder nicht, das E-Feld aussieht. Bei dem B-Feld hab' ich's
magnetisches Dipolfeld. Wenn ich mich auf die Ladungen setze sehe ich
nur ein E-Feld,
im Laborsystem, in dem die Kugel rotiert, dann ein B-Feld und ein
elektrisches Feld, denke
ich. Ist das Feld gleich dem Feld einer homogen geladenen Kugel, die
sich nicht rotiert?
Also fällt mit 1/r^2 oder kommen noch Modifikationen hinzu?
danke im voraus
GRuß
Niko
Die rotierenden Ladungen in der Kugel sind beschleunigt und haben
deswegen im E-Feld noch einen Wellenanteil, der mit 1/r abfällt und
proportional zur Beschleunigung ist, siehe z.B. die Beschreibung im
Becker/Sauter, Theorie der Elektrizität 1, S.197 ff.

Gruß
Reiner
Norbert Dragon
2007-10-01 08:12:00 UTC
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Post by Reiner Reiff
Die rotierenden Ladungen in der Kugel sind beschleunigt und haben
deswegen im E-Feld noch einen Wellenanteil, der mit 1/r abfällt und
proportional zur Beschleunigung ist,
Das gilt für eine Punktladung, nicht aber für einen Kreisstrom.

Zu einer sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehenden, geladenen
Kugel gehört eine zeitlich konstante Strom- und Ladungsdichte und daher
statische Magnetfelder under elektrische Felder.

Das elektrische Feld hängt nicht davon ab, ob sich die Kugel dreht.
--
Aberglaube bringt Unglück

www.itp.uni-hannover.de/~dragon
Roland Franzius
2007-10-01 09:01:55 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Post by Reiner Reiff
Die rotierenden Ladungen in der Kugel sind beschleunigt und haben
deswegen im E-Feld noch einen Wellenanteil, der mit 1/r abfällt und
proportional zur Beschleunigung ist,
Das gilt für eine Punktladung, nicht aber für einen Kreisstrom.
Zu einer sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehenden, geladenen
Kugel gehört eine zeitlich konstante Strom- und Ladungsdichte und daher
statische Magnetfelder under elektrische Felder.
Das elektrische Feld hängt nicht davon ab, ob sich die Kugel dreht.
Da muss man schon genauer hinschauen. Im rotierenden Bezugssystem kann
man nicht von der Ladungskompensation der Ionen und des
Leitungsbandfeldes ausgehen. Kopplung an das Synchrotronstrahlungsfeld
und andere Korrelationseffekte müßte man erstmal ansatzweise exakt
hinschreiben können.
--
Roland Franzius
Norbert Dragon
2007-10-01 11:33:38 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Das elektrische Feld hängt nicht davon ab, ob sich die Kugel dreht.
Im rotierenden Bezugssystem kann man nicht von der
Ladungskompensation der Ionen und des Leitungsbandfeldes ausgehen.
Ich brauche kein rotierendes Bezugssystem. Zudem ist bekannt,
daß Rotation nicht die Gesamtladung ändert.

Das elektrische Feld hängt nicht davon ab, ob sich die Kugel dreht.
Kopplung an das Synchrotronstrahlungsfeld und andere
Korrelationseffekte müßte man erstmal ansatzweise exakt hinschreiben
können.
Niemand außer Dir ist an der Beschreibung der atomaren Bestandteile der
rotierenden Kugel interessiert.
--
Aberglaube bringt Unglück

www.itp.uni-hannover.de/~dragon
roland franzius
2007-10-01 12:53:58 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Post by Norbert Dragon
Das elektrische Feld hängt nicht davon ab, ob sich die Kugel dreht.
Im rotierenden Bezugssystem kann man nicht von der
Ladungskompensation der Ionen und des Leitungsbandfeldes ausgehen.
Ich brauche kein rotierendes Bezugssystem. Zudem ist bekannt,
daß Rotation nicht die Gesamtladung ändert.
Ich würde grob schätzen, dass du nicht mal eine Idee hast, was
Festkörperphysik, noch dazu mit rotierenden Gittern ist. Die
unterschiedliche Geschwindigkeit der positiven und negativen
Ladungsträger macht schon bei klassischen Strömen den Effekt der
Stromanziehung.
Post by Norbert Dragon
Das elektrische Feld hängt nicht davon ab, ob sich die Kugel dreht.
Deine Meinung nach hängt also das Feld nicht von den Quellstömen ab.
Post by Norbert Dragon
Kopplung an das Synchrotronstrahlungsfeld und andere
Korrelationseffekte müßte man erstmal ansatzweise exakt hinschreiben
können.
Niemand außer Dir ist an der Beschreibung der atomaren Bestandteile der
rotierenden Kugel interessiert.
Niemand ist bei der Messung und Beschreibung von Feldern an Kommentaren
von Leuten interessiert, die nichts davon verstehen. Da sind wir uns
sicher einig.
--
Roland Franzius
Norbert Dragon
2007-10-01 14:27:35 UTC
Permalink
Post by roland franzius
Ich würde grob schätzen, dass du nicht mal eine Idee hast, was
Festkörperphysik, noch dazu mit rotierenden Gittern ist.
Ich weiß, daß starre, rotierende Körper mit zeitunabhängigen Ladungs-
und Stromdichten nicht elektromagnetisch strahlen. Weißt Du es besser?
Post by roland franzius
Die unterschiedliche Geschwindigkeit der positiven und negativen
Ladungsträger macht schon bei klassischen Strömen den Effekt der
Stromanziehung.
Unerheblich. Eine zeitunabhängige Ladungs- und Stromverteilung
erzeugt kein elektrisches Feld.

Was bringst Du Deinen Erstsemestern denn anderes bei?
Post by roland franzius
Deine Meinung nach hängt also das Feld nicht von den Quellstömen ab.
Im Gegenteil. Die Quellströme sind zeitunabhängig.
Daher sind die Felder zeitunabhängig.

Wenn Du anderes zu wissen glaubst, schreib es.
Du hast gebannt lauschende Zuhörer.
--
Aberglaube bringt Unglück

www.itp.uni-hannover.de/~dragon
Birgit H.
2007-10-01 14:46:02 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Du hast gebannt lauschende Zuhörer.
LOL, sprechen Größenwahnsinnigster nun also bereits
im Majestätsplural über seine Gebanntheit.
roland franzius
2007-10-02 06:23:39 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Post by roland franzius
Ich würde grob schätzen, dass du nicht mal eine Idee hast, was
Festkörperphysik, noch dazu mit rotierenden Gittern ist.
Ich weiß, daß starre, rotierende Körper mit zeitunabhängigen Ladungs-
und Stromdichten nicht elektromagnetisch strahlen. Weißt Du es besser?
Meine rotierenden starren Köper bestehen aus positiven Ionen und einem
Elektronenkontinuum, dass ich drehimpuls- und energiequantisierend
approximieren würde. Das aus der statischen Situaton ins rotierende
Bezugssystem übernommene rotierende Elektronensystem ist möglicherweise
nicht im Grundzustand, eine asymmetrische Verschiebung der Bänder im
k-Raum ist zu erwarten, die nach einer halben Umdrehung die Richtung
wechselt. In dem Fall hätte man mit Strahlung in den neuen Grundzustand
zu rechnen. Natürlich sind alle Effekte allein abhängig von der
Inhomogenität der Ladungsverteilung. Du hast aber schon den klassischen
Effekt der Felder der bewegten Polarisation im Verschiebungsstrom
übersehen, das gibt schon Punktabzüge im Vordiplom.
Post by Norbert Dragon
Wenn Du anderes zu wissen glaubst, schreib es.
Du hast gebannt lauschende Zuhörer.
Schön, dein Ohr am Bildschirm zu wissen.
--
Roland Franzius
Norbert Dragon
2007-10-02 08:21:31 UTC
Permalink
Post by roland franzius
Post by Norbert Dragon
Ich weiß, daß starre, rotierende Körper mit zeitunabhängigen Ladungs-
und Stromdichten nicht elektromagnetisch strahlen. Weißt Du es besser?
Meine rotierenden starren Köper bestehen aus positiven Ionen und einem
Elektronenkontinuum, dass ich drehimpuls- und energiequantisierend
approximieren würde. Das aus der statischen Situaton ins rotierende
Bezugssystem übernommene rotierende Elektronensystem ist möglicherweise
nicht im Grundzustand, eine asymmetrische Verschiebung der Bänder im
k-Raum ist zu erwarten, die nach einer halben Umdrehung die Richtung
wechselt.
Was soll nach einer halben Umdrehung die Richtung wechseln?
Kann man das irgendwo nachlesen -- Strahlung axialsymmetrischer Ladung
konstanter Winkelgeschwindigkeit -- oder hast Du Dir das allein
ausgedacht?
Post by roland franzius
In dem Fall hätte man mit Strahlung in den neuen Grundzustand
zu rechnen.
Wir reden von einer homogen geladenen Kugel mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit, nicht von dem Übergang von ruhender Kugel
zu rotierender Kugel. Daß bei Änderung der Winkelgeschwindigkeit
sich die Ströme zeitlich ändern und dabei ein wenig Strahlung
abgegeben wird, ist weder strittig noch betrifft es die Frage.
Post by roland franzius
Natürlich sind alle Effekte allein abhängig von der
Inhomogenität der Ladungsverteilung. Du hast aber schon den klassischen
Effekt der Felder der bewegten Polarisation im Verschiebungsstrom
übersehen, das gibt schon Punktabzüge im Vordiplom.
Von einer Abhängigkeit der Dielektrizitätskonstante von der
Winkelgeschwindigkeit ist mir noch nichts zu Ohren gekommen. Wo wird
so etwas gelehrt und als Gehorsamsprüfung im Vordiplom abgefragt?
--
Aberglaube bringt Unglück

www.itp.uni-hannover.de/~dragon
Roland Franzius
2007-10-02 09:23:57 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Post by roland franzius
Post by Norbert Dragon
Ich weiß, daß starre, rotierende Körper mit zeitunabhängigen Ladungs-
und Stromdichten nicht elektromagnetisch strahlen. Weißt Du es besser?
Meine rotierenden starren Köper bestehen aus positiven Ionen und einem
Elektronenkontinuum, dass ich drehimpuls- und energiequantisierend
approximieren würde. Das aus der statischen Situaton ins rotierende
Bezugssystem übernommene rotierende Elektronensystem ist möglicherweise
nicht im Grundzustand, eine asymmetrische Verschiebung der Bänder im
k-Raum ist zu erwarten, die nach einer halben Umdrehung die Richtung
wechselt.
Was soll nach einer halben Umdrehung die Richtung wechseln?
Kann man das irgendwo nachlesen -- Strahlung axialsymmetrischer Ladung
konstanter Winkelgeschwindigkeit -- oder hast Du Dir das allein
ausgedacht?
Natürlich. Meist denke ich selbst.
Post by Norbert Dragon
Post by roland franzius
In dem Fall hätte man mit Strahlung in den neuen Grundzustand
zu rechnen.
Wir reden von einer homogen geladenen Kugel mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit,
OP fragt nach homogen geladener rotierender Kugel, matallisch oder
nicht. Du bringst die 0-te Näherung der nichtrotierenden metallischen
klassischen Kugel. Das mich das nicht interessiert, ist möglicherweise
nachvollziehbar.
--
Roland Franzius
Norbert Dragon
2007-10-02 13:06:35 UTC
Permalink
Post by Roland Franzius
OP fragt nach homogen geladener rotierender Kugel, matallisch oder
nicht. Du bringst die 0-te Näherung der nichtrotierenden metallischen
klassischen Kugel.
Behauptest Du, daß zu einer homogen geladenen, mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit rotierenden Kugel etwas anderes
gehört als zeitunabhängige Ströme und Ladungsdichten?

rho(t,x) = rho(x)

j(t,x) = v rho = omega r rho = j(x)

Darauf, daß zu zeitunabhängigen Ladungs- und Stromdichten
bei statischen Anfangsbedingungen zeitunabhängige Felder
gehören, können wir uns doch wohl einigen.
--
Aberglaube bringt Unglück

www.itp.uni-hannover.de/~dragon
Roland Franzius
2007-10-02 13:26:27 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Post by Roland Franzius
OP fragt nach homogen geladener rotierender Kugel, matallisch oder
nicht. Du bringst die 0-te Näherung der nichtrotierenden metallischen
klassischen Kugel.
Behauptest Du, daß zu einer homogen geladenen, mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit rotierenden Kugel etwas anderes
gehört als zeitunabhängige Ströme und Ladungsdichten?
Nein, ich behaupte, dass die statischen Ladungsdichten im realen
nichtrotierenden Festkörper nicht homogen sind und im Fall des
geladenen Nichtleiters zusätzlich ein Polarisationsfeld besteht.

Die Konsequenzen für die Stromdichten und die Felder bei langsamer
Rotation ohne Zustandskorrekturen sind damit klar.

Für die rotierende geladene polarisierte Kugel würde ich nach meiner
Erfahrung bei der Herleitung der Anziehungskraft geladener Kugeln doch
einige Tage/Wochen/Monate Arbeit veranschlagen, je nachdem was man sich
da an Quantentheorie so zutraut.
--
Roland Franzius
Norbert Dragon
2007-10-04 16:35:04 UTC
Permalink
Post by Roland Franzius
Post by Norbert Dragon
Behauptest Du, daß zu einer homogen geladenen, mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit rotierenden Kugel etwas anderes
gehört als zeitunabhängige Ströme und Ladungsdichten?
Nein, ich behaupte, dass die statischen Ladungsdichten im realen
nichtrotierenden Festkörper nicht homogen sind und im Fall des
geladenen Nichtleiters zusätzlich ein Polarisationsfeld besteht.
Du willst also die homogen geladene Kugel als rotierenden Festkörper
verstehen -- gemischt mit dem klassischen Bild identifizierbarer
Ionenrümpfe, die zu räumlich inhomogenen Ladungsverteilungen
gehören.

Zwar nicht für Festkörper, wohl aber für Moleküle, ist so etwas
bedacht: aus dem Gedächtnis: der starre, kugelsymmetrische Rotator
hat ein entartetes Spektrum von Energieeigenzuständen

E=l(l+1)/(2 Theta)

mit Drehimpuls L=L', das (2l+1)^2-fach entartet ist.

Dies betrifft Eigenzustände des Hamiltonoperators ohne
elektromagnetisches Strahlungsfeld. Die zugehörigen Ströme
und Ladungsdichten sind zeitunabhängig.

Berücksichtigt man das Strahlungsfeld, werden aus den
Energieeigenzustände Resonanzen endlicher Lebenszeit, die unter
Aussenden von Photonen in Zustände niedrigerer Energie übergehen.

Da solche Strahlung bei rotierenden Festkörpern nicht beobachtet wird,
sind die Übergangsamplituden wohl sehr klein.

Noch kleiner sollten die Beiträge zu den Übergangsamplituden sein, die
von einer zusätzlichen, homogenen Ladungsverteilung herrühren.
Denn die atomaren Feldstärken sind groß gegenüber den Feldstärken, die
von der zusätzlichen Ladung herrührt.
--
Aberglaube bringt Unglück

www.itp.uni-hannover.de/~dragon
Hendrik van Hees
2007-10-03 01:55:03 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Behauptest Du, daß zu einer homogen geladenen, mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit rotierenden Kugel etwas anderes
gehört als zeitunabhängige Ströme und Ladungsdichten?
rho(t,x) = rho(x)
j(t,x) = v rho = omega r rho = j(x)
Darauf, daß zu zeitunabhängigen Ladungs- und Stromdichten
bei statischen Anfangsbedingungen zeitunabhängige Felder
gehören, können wir uns doch wohl einigen.
FACK. Das ist das was ich gestern geschrieben habe (mit der Warnung,
erst in kartesischen Koordinaten die Coulombeichpotentiale zu rechnen,
bevor man nach Kugelkoordinaten transformiert).
--
Hendrik van Hees Texas A&M University
Phone: +1 979/845-1411 Cyclotron Institute, MS-3366
Fax: +1 979/845-1899 College Station, TX 77843-3366
http://theory.gsi.de/~vanhees/faq mailto:***@comp.tamu.edu
Hans-Bernhard Bröker
2007-10-02 18:37:32 UTC
Permalink
Post by roland franzius
Meine rotierenden starren Köper bestehen aus positiven Ionen und einem
Elektronenkontinuum, dass ich drehimpuls- und energiequantisierend
approximieren würde.
... und damit stehst du in starkem Konflikt mit der ursprünglichen
Aufgabenstellung. Da war nämlich ausdrücklich von einer "_homogen_
geladenen" (meine Hervorhebung) Kugel die Rede. Also kontinuierliche,
nicht gequantelte Ladungsdichte.
Hendrik van Hees
2007-10-02 02:16:25 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Post by Reiner Reiff
Die rotierenden Ladungen in der Kugel sind beschleunigt und haben
deswegen im E-Feld noch einen Wellenanteil, der mit 1/r abfällt und
proportional zur Beschleunigung ist,
Das gilt für eine Punktladung, nicht aber für einen Kreisstrom.
Zu einer sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehenden,
geladenen Kugel gehört eine zeitlich konstante Strom- und
Ladungsdichte und daher statische Magnetfelder under elektrische
Felder.
So ist's. Hier noch ein paar Formeln zum Lösen des Problems.

In Coulombeichung ist modulo durch das Einheitensystem näher
spezifizierte Faktoren

phi(x)=1/(4 pi) \int d^3 x' rho(x')/(|x-x'|)
A(x)=1/(4 pi) \int d^3 x' j(x')/(|x-x'|)

(in rationalisierten Heaviside-Lorentz-Einheiten).

Dabei ist die Ladungsdichte rho für die homogen mit der Ladung q
geladene Vollkugel gegeben durch

rho(x)=(4 pi/3 R^3)^{-1} Q=const.

und die Stromdichte durch

j(x)=rho(x) v(x)

mit dem Geschwindigkeitsfeld der Ladungselemente

v(x)=r om e_{phi},

wobei e_{phi}=(-sin ph,cos ph,0) die Komponenten des Einheitsvektors in
phi-Richtung der üblichen räumlichen Polarkoordinaten bzgl. der
entsprechenden kartesischen Koordinaten mit der z-Achse in
Polarrichtung ist. Ich nehme obdA. an, die Kugel drehe sich mit
Winkelgeschw. om um diese Polarachse (also die z-Achse des kartesischen
Systems).

Achtung: Beim Berechnen des Vektorfeldes in Kugelkoordinaten ist ein
wenig Vorsicht geboten! Man integriere besser zunächst die oben
angegebenen kartesischen Komponenten und rechne diese dann in die
Komponenten in Polarkoordinateneinheitsvektoren um!
--
Hendrik van Hees Texas A&M University
Phone: +1 979/845-1411 Cyclotron Institute, MS-3366
Fax: +1 979/845-1899 College Station, TX 77843-3366
http://theory.gsi.de/~vanhees/faq mailto:***@comp.tamu.edu
Harald Maedl
2007-10-02 07:21:51 UTC
Permalink
Post by Norbert Dragon
Post by Reiner Reiff
Die rotierenden Ladungen in der Kugel sind beschleunigt und haben
deswegen im E-Feld noch einen Wellenanteil, der mit 1/r abfällt und
proportional zur Beschleunigung ist,
Das gilt für eine Punktladung, nicht aber für einen Kreisstrom.
Zu einer sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehenden,
geladenen Kugel gehört eine zeitlich konstante Strom- und
Ladungsdichte und daher statische Magnetfelder under elektrische
Felder.
So ist's...
Hm, wie kommt man darauf? Lasse mal eine Kugel mit Wasser rotieren...
Ich denke, das stimmt nicht für Flüssigkeiten, wieso soll das für
Ladungen gelten? Und prinzipiell dürfte diesbezügliches Verhalten
zwischen Fluiden und Ladungen recht ähnlich sein.
Es stimmt imho daher nur als grobe statistische Schätzung.

Grüße
Harald
roland franzius
2007-10-02 21:36:31 UTC
Permalink
Post by Hendrik van Hees
Post by Norbert Dragon
Post by Reiner Reiff
Die rotierenden Ladungen in der Kugel sind beschleunigt und haben
deswegen im E-Feld noch einen Wellenanteil, der mit 1/r abfällt und
proportional zur Beschleunigung ist,
Das gilt für eine Punktladung, nicht aber für einen Kreisstrom.
Zu einer sich mit konstanter Winkelgeschwindigkeit drehenden,
geladenen Kugel gehört eine zeitlich konstante Strom- und
Ladungsdichte und daher statische Magnetfelder under elektrische
Felder.
So ist's. Hier noch ein paar Formeln zum Lösen des Problems.
In Coulombeichung ist modulo durch das Einheitensystem näher
spezifizierte Faktoren
phi(x)=1/(4 pi) \int d^3 x' rho(x')/(|x-x'|)
A(x)=1/(4 pi) \int d^3 x' j(x')/(|x-x'|)
(in rationalisierten Heaviside-Lorentz-Einheiten).
Dabei ist die Ladungsdichte rho für die homogen mit der Ladung q
geladene Vollkugel gegeben durch
rho(x)=(4 pi/3 R^3)^{-1} Q=const.
und die Stromdichte durch
j(x)=rho(x) v(x)
mit dem Geschwindigkeitsfeld der Ladungselemente
v(x)=r om e_{phi},
wobei e_{phi}=(-sin ph,cos ph,0) die Komponenten des Einheitsvektors in
phi-Richtung der üblichen räumlichen Polarkoordinaten bzgl. der
entsprechenden kartesischen Koordinaten mit der z-Achse in
Polarrichtung ist. Ich nehme obdA. an, die Kugel drehe sich mit
Winkelgeschw. om um diese Polarachse (also die z-Achse des kartesischen
Systems).
Achtung: Beim Berechnen des Vektorfeldes in Kugelkoordinaten ist ein
wenig Vorsicht geboten! Man integriere besser zunächst die oben
angegebenen kartesischen Komponenten und rechne diese dann in die
Komponenten in Polarkoordinateneinheitsvektoren um!
Das gilt, wenn man nicht mit den richtigen Formen rechnen kann.

Im übrigen ist das Schrott. Du redest, wie es scheint, über das Feld
einer festen Kugel, wenn du dich als Beobachter mit deinem körperfesten
System um dessen Achse drehst. Es gibt manchmal doch Unterschiede
zwischen aktiver und passiver Transformation.

Beispielsweise dehnt sich ein wahrlich rotierender Körper, ein ruhender
Körper dehnt sich aber nicht, wenn der Beobachter rotiert.
--
Roland Franzius
Hendrik van Hees
2007-10-03 01:52:08 UTC
Permalink
Post by roland franzius
Das gilt, wenn man nicht mit den richtigen Formen rechnen kann.
Im übrigen ist das Schrott. Du redest, wie es scheint, über das Feld
einer festen Kugel, wenn du dich als Beobachter mit deinem
körperfesten System um dessen Achse drehst. Es gibt manchmal doch
Unterschiede zwischen aktiver und passiver Transformation.
Nö: Ich rede von dem zugegebenermaßen idealisierten akademischen
Beispiel, daß eine starre über eine Kugel homogen verteilte Ladung
rotiert. Ich sitze dabei natürlich in einem Inertialsystem. Das steht
bestimmt alles im Jackson oder gar in advanced-undergrad textbooks.
--
Hendrik van Hees Texas A&M University
Phone: +1 979/845-1411 Cyclotron Institute, MS-3366
Fax: +1 979/845-1899 College Station, TX 77843-3366
http://theory.gsi.de/~vanhees/faq mailto:***@comp.tamu.edu
h***@fho-emden.de
2007-10-02 16:07:18 UTC
Permalink
Post by r***@icqmail.com
Hi,
die Frage die mich beschäftigt ist, wie bei einer homogen geladenen
rotierenden Kugel,
metallisch oder nicht, das E-Feld aussieht. Bei dem B-Feld hab' ich's
magnetisches Dipolfeld. Wenn ich mich auf die Ladungen setze sehe ich
nur ein E-Feld,
im Laborsystem, in dem die Kugel rotiert, dann ein B-Feld und ein
elektrisches Feld, denke
ich. Ist das Feld gleich dem Feld einer homogen geladenen Kugel, die
sich nicht rotiert?
Also fällt mit 1/r^2 oder kommen noch Modifikationen hinzu?
danke im voraus
GRuß
Niko
Die bisher veröffentlichten Beiträge sind nicht gerade
ermutigend - Krieg der akademischen Physiker.

Ist es vielleicht möglich, die auf der Kugel hockenden
Ladungen wegen der Drehung als Ströme zu interpretieren,
gewissermaßen ein wenig diskretisiert, um dann das
Gesetz von Biot & Savart anzuwenden, um die mag-
netische Feldstärke an einem beliebigen Ort in der
Nähe auszurechnen ?
Hierzu braucht man weder Quantentheorie noch Rela-
tivitätstheorie, IMHO.
Eine atomistische Sichtweise ist hier nicht angebracht.
Wenn diese, sozusagen klassische Betrachtung nicht
gilt, dann möge man das bitte erklären.

Schönen Gruß --Gernot Hoffmann
Alexander Streltsov
2007-10-03 02:17:04 UTC
Permalink
Post by h***@fho-emden.de
Die bisher veröffentlichten Beiträge sind nicht gerade
ermutigend - Krieg der akademischen Physiker.
Ist es vielleicht möglich, die auf der Kugel hockenden
Ladungen wegen der Drehung als Ströme zu interpretieren,
gewissermaßen ein wenig diskretisiert, um dann das
Gesetz von Biot & Savart anzuwenden, um die mag-
netische Feldstärke an einem beliebigen Ort in der
Nähe auszurechnen ?
Hierzu braucht man weder Quantentheorie noch Rela-
tivitätstheorie, IMHO.
Eine atomistische Sichtweise ist hier nicht angebracht.
Wenn diese, sozusagen klassische Betrachtung nicht
gilt, dann möge man das bitte erklären.
Ich hab auch zuerst an Biot-Savart gedacht, man stellt einfach die
Gleichung für den Strom in Abhängigkeit vom Polarwinkel auf und
integriert dann darüber. Daran ist nichts auszusetzen, Biot-Savart gilt
ja exakt im Rahmen der klassischen Edynamik.

Ich denke, es handelt sich um eine Aufgabe zur Elektrodynamikvorlesung,
und nicht um theoretische Festkörperphysik ;)
Hendrik van Hees
2007-10-03 04:12:37 UTC
Permalink
Post by Alexander Streltsov
Ich hab auch zuerst an Biot-Savart gedacht, man stellt einfach die
Gleichung für den Strom in Abhängigkeit vom Polarwinkel auf und
integriert dann darüber. Daran ist nichts auszusetzen, Biot-Savart
gilt ja exakt im Rahmen der klassischen Edynamik.
Das, was ich gestern gepostet habe, ist das Biot-Savart Law, allerdings
in Gestalt für das Vektorpotential in Coulomb-Eichung. Man kommt zum
Magnetfeld und damit zum üblichen Biot-Savar Law, wenn man die Rotation
dieser Gleichung bildet.
Post by Alexander Streltsov
Ich denke, es handelt sich um eine Aufgabe zur
Elektrodynamikvorlesung, und nicht um theoretische Festkörperphysik ;)
Eben!
--
Hendrik van Hees Texas A&M University
Phone: +1 979/845-1411 Cyclotron Institute, MS-3366
Fax: +1 979/845-1899 College Station, TX 77843-3366
http://theory.gsi.de/~vanhees/faq mailto:***@comp.tamu.edu
roland franzius
2007-10-03 06:29:14 UTC
Permalink
Post by Hendrik van Hees
Post by Alexander Streltsov
Ich hab auch zuerst an Biot-Savart gedacht, man stellt einfach die
Gleichung für den Strom in Abhängigkeit vom Polarwinkel auf und
integriert dann darüber. Daran ist nichts auszusetzen, Biot-Savart
gilt ja exakt im Rahmen der klassischen Edynamik.
Das, was ich gestern gepostet habe, ist das Biot-Savart Law, allerdings
in Gestalt für das Vektorpotential in Coulomb-Eichung. Man kommt zum
Magnetfeld und damit zum üblichen Biot-Savar Law, wenn man die Rotation
dieser Gleichung bildet.
Post by Alexander Streltsov
Ich denke, es handelt sich um eine Aufgabe zur
Elektrodynamikvorlesung, und nicht um theoretische Festkörperphysik ;)
Eben!
Wärst du denn in der Lage, das Problem des OP als klassische Aufgabe zu
formulieren, die drei wesentlichen Fälle zu unterscheiden und dann mit
Standardmethoden die Lösungen zu finden?

Stattdessen postets du die Lösung einer dir bekannten festen
Stromverteilung und postuliert dann das Problem.
--
Roland Franzius
Hendrik van Hees
2007-10-04 02:24:53 UTC
Permalink
Post by roland franzius
Stattdessen postets du die Lösung einer dir bekannten festen
Stromverteilung und postuliert dann das Problem.
Die Aufgabe lautet so:

Eine homogen mit der Ladung Q homogen geladene (das impliziert, daß sie
nichtleitend ist!) starre Kugel mit Radius R rotiere mit konstanter
Winkelgeschwindigkeit om um eine feste Achse durch ihren Mittelpunkt.

Lösungsansatz:

Es handelt sich um ein statisches Problem mit gegebener Ladungs- und
Stromdichte.

rho(x)=rho0=const=Q/[4 pi/3 R^3] für r=|\vec{x}|<R; 0 sonst.

\vec{j}(\vec{x})=rho om r (-sin phi,cos phi,0),

die üblichen Kugelkoordinaten mit der z-Achse, die so gewählt wurde, daß
sie mit der Rotationsachse zusammenfällt, als Polarachse. Die
angegebenen Komponenten sind die Kartesischen Komponenten und können
daher ohne weitere Umstände im Biot-Savart-Gesetz integriert werden.
Für Skalar- und Vektorpotential gelten in Coulombeichung

Coulombgesetz
-------------

phi(\vec{x})=int d^3 \vec{x}' rho(x')/[4 pi |\vec{x}-\vec{x'}|]

Biot-Savart-Gesetz
------------------

\vec{A}(\vec{x}) = int d^3 \vec{x}' \vec{j}(\vec{x}')/[4 pi
vec{x}-\vec{x'}|]

Ob sich letzteres geschlossen integrieren läßt, weiß ich nicht. Bei
Bedarf kann ich es gerne versuchen, auszurechnen.

Daß sich so etwas in der Wirklichkeit nicht exakt realisieren läßt,
steht auf einem anderen Blatt ;-).
--
Hendrik van Hees Texas A&M University
Phone: +1 979/845-1411 Cyclotron Institute, MS-3366
Fax: +1 979/845-1899 College Station, TX 77843-3366
http://theory.gsi.de/~vanhees/faq mailto:***@comp.tamu.edu
Hendrik van Hees
2007-10-05 02:21:36 UTC
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Post by Hendrik van Hees
Post by roland franzius
Stattdessen postets du die Lösung einer dir bekannten festen
Stromverteilung und postuliert dann das Problem.
Eine homogen mit der Ladung Q homogen geladene (das impliziert, daß
sie nichtleitend ist!) starre Kugel mit Radius R rotiere mit
konstanter Winkelgeschwindigkeit om um eine feste Achse durch ihren
Mittelpunkt.
Es handelt sich um ein statisches Problem mit gegebener Ladungs- und
Stromdichte.
rho(x)=rho0=const=Q/[4 pi/3 R^3] für r=|\vec{x}|<R; 0 sonst.
\vec{j}(\vec{x})=rho om r (-sin phi,cos phi,0),
Es muß natürlich

\vec{j}(\vec{x})=rho om r sin theta (-sin phi,cos phi,0)

heißen. Zur Strafe werde ich jetzt die Aufgabe gleich mal versuchen zu
lösen.

Man sollte natürlich nicht den Weg über die Integration über die
Greensche Funktion gehen, wie ich erst gedacht habe. Da ist schon das
einfache elektrostatische Potential einer Punktladung (da muß freilich
V \propto r^2 für r<R und V \propto 1/r für r>R herauskommen) ein
mittlerer Gewaltakt ;-).
--
Hendrik van Hees Texas A&M University
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roland franzius
2007-10-03 14:54:25 UTC
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Post by r***@icqmail.com
Hi,
die Frage die mich beschäftigt ist, wie bei einer homogen geladenen
rotierenden Kugel,
metallisch oder nicht, das E-Feld aussieht. Bei dem B-Feld hab' ich's
magnetisches Dipolfeld. Wenn ich mich auf die Ladungen setze sehe ich
nur ein E-Feld,
im Laborsystem, in dem die Kugel rotiert, dann ein B-Feld und ein
elektrisches Feld, denke
ich. Ist das Feld gleich dem Feld einer homogen geladenen Kugel, die
sich nicht rotiert?
Also fällt mit 1/r^2 oder kommen noch Modifikationen hinzu?
danke im voraus
Drei Fälle.

Der einfachste, die rotierende supraleitende geladene Kugel. Da das
resultierende Magentfeld tangential, !0 und stetig an der
Kugeloberfläche anliegen muß, gibt es das nicht: Die Ladung rotiert
nicht mit. das ist der berühmte Satz, dass eine Kugel nicht supraleitet,
weil sie Genus 0 hat.

Der nächste Fall ist die rotierende homogen geladene dielektrische
Kugel. Da für omega =0 die Feldstärke nicht konstant ist, erzeugt E ein
radiusabhängiges D und eine radiale Polarisation. Dh die
Ladungskompensation der Ionen und Elektronen ist nicht vollständig, die
positiven und negativen Ladungen machen zusätzlich zur statischen Ladung
bei der Rotationsbewegung einen Polarisationsstrom, da die
Geschwindigkeiten der Gitterbestandteile auf etwas verschiedenen Radien
nicht ganz gleich sind. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, müßte der
durch die Drehung bewirkte Polarsationsstrom von der Form

j (A/m)= r omega x P (As/m^2 )

Zusätzlich zu der rotierenden Überschußladung erfordert die
relativistische Invarianz eben die Berücksichtigung des
Verschiebungsstroms bei nichtfestem Körperbezugssystem, wie schon
Maxwell erkannt hat, obwohl er die Relativitätshteorie in seiner Theorie
noch nicht sehen konnte.

Der dritte und verwickelteste Fall ist der Fall einer Kugel mit
endlicher Leitfähigkeit, da hier die die Zeitabhängigkeit explizit
betrachtet werden muss.

Es sind E^2 und B^2 außerhalb der Kugel zu minimieren, E,B,D,H mit den
Materialgleichungen ins Innere mit exponentiellem Abfall fortzusetzen
und die Leitfähigkeitsgleichung für die freien Ladungen j=sigma E ist zu
erfüllen.

Da eine tangentiale zeitunbhängige E-Form
E=E_phi(r,theta) dt/\dphi offenbar nichtverschwindende Rotation
dE ~ a dt/\dr\dphi + b dt/\theta/\dphi
besitzt, müßte in diesem Fall B zeitabhängig sein. Also ist ein
stromantreibendenes geschlossenes E-Feld nur kurzzeitig möglich, bis ein
existierender Strom relativ zum körperfesten System per Dissipation
ausgestorben ist.

Damit bleibt als klassische äußere Lösung zunächst in 0ter Näherung das
Coulombfeld der Ladung und der Strom dieser Ladung, den die Drehung der
leitenden Kugeloberfläche mit körperfest ruhenden Ladungen verursacht.

Das wär außen das Coulombfeld der Gleichverteilung auf der Kugel

rho = Q/4pi R^2 dR/\ R dtheta/\ R sin(theta)dphi,

innen mit exponentiellem Abfall in der Skinschicht und das magnetische
Dipolfeld dieser rotierenden Stromverteilung mit bei dphi->dphi+omega dt

*j = Q/4pi R^2 omega dR /\ R dtheta /\ R sin (theta) (dphi+omega dt)

Nun muß nur noch geprüft werden, ob die Bewegung der Ladungen im
Magnetfeld orthogonal auf der Kugeloberfläche steht. Da die
Geschwindigkeit tangential zur Oberfläche ist, das Dipolfeld aber eine
zur Oberfläche senkrechte Komponente besitzt, resultiert eine Komponente
der Lorentzkraft tangential an den Meridian, die die Ladungen in
Richtung Äquator zieht. Das Problem ist also so mit konstanter
Flächenladungsdichte, rein radialem elektrischen Feld und magnetischem
Dipolfeld nicht geschlossen gelöst. Das ist analog zum Skineffekt, dabei
verdrängt das eigene Magnetfeld die Ströme an die Oberfläche.

Wie im Fall des Polarisationsfeldes bewirkt auch hier die tangentiale
Magnetfeldkomponente in der leitenden Schicht eine Polarisation der
positiven und negativen Ladungsschichten.

Schließlich ist bei der ganzen Rechnung noch vernachlässigt, wie die
Lorentztransformation der bewegten Ladungsdichten deren absolute Größen
ändert.
roland franzius
2007-10-03 14:58:43 UTC
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Post by r***@icqmail.com
Hi,
die Frage die mich beschäftigt ist, wie bei einer homogen geladenen
rotierenden Kugel,
metallisch oder nicht, das E-Feld aussieht. Bei dem B-Feld hab' ich's
magnetisches Dipolfeld. Wenn ich mich auf die Ladungen setze sehe ich
nur ein E-Feld,
im Laborsystem, in dem die Kugel rotiert, dann ein B-Feld und ein
elektrisches Feld, denke
ich. Ist das Feld gleich dem Feld einer homogen geladenen Kugel, die
sich nicht rotiert?
Also fällt mit 1/r^2 oder kommen noch Modifikationen hinzu?
Drei Fälle.

Der einfachste, die rotierende supraleitende geladene Kugel. Da das
resultierende Magentfeld tangential, !0 und stetig an der
Kugeloberfläche anliegen muß, gibt es das nicht: Die Ladung rotiert
nicht mit. das ist der berühmte Satz, dass eine Kugel nicht supraleitet,
weil sie Genus 0 hat.

Der nächste Fall ist die rotierende homogen geladene dielektrische
Kugel. Da für omega =0 die Feldstärke nicht konstant ist, erzeugt E ein
radiusabhängiges D und eine radiale Polarisation. Dh die
Ladungskompensation der Ionen und Elektronen ist nicht vollständig, die
positiven und negativen Ladungen machen zusätzlich zur statischen Ladung
bei der Rotationsbewegung einen Polarisationsstrom, da die
Geschwindigkeiten der Gitterbestandteile auf etwas verschiedenen Radien
nicht ganz gleich sind. Wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, müßte der
durch die Drehung bewirkte Polarsationsstrom von der Form

j (A/m)= r omega x P (As/m2 )

Zusätzlich zu der rotierenden Überschußladung erfordert die
relativistische Invarianz eben die Berücksichtigung des
Verschiebungsstroms bei nichtfestem Körperbezugssystem, wie schon
Maxwell erkannt hat, obwohl er die Relativitätshteorie in seiner Theorie
noch nicht sehen konnte.

Der dritte und verwickelteste Fall ist der Fall einer Kugel mit
endlicher Leitfähigkeit, da hier die die Zeitabhängigkeit explizit
betrachtet werden muss.

Es sind E2 und B2 außerhalb der Kugel zu minimieren, E,B,D,H mit den
Materialgleichungen ins Innere mit exponentiellem Abfall fortzusetzen
und die Leitfähigkeitsgleichung für die freien Ladungen j=sigma E ist zu
erfüllen.

Da eine tangentiale zeitunbhängige E-Form
E=E_phi(r,theta) dt/\dphi offenbar nichtverschwindende Rotation
dE ~ a dt/\dr\dphi + b dt/\theta/\dphi
besitzt, müßte in diesem Fall B zeitabhängig sein. Also ist ein
stromantreibendenes geschlossenes E-Feld nur kurzzeitig möglich, bis ein
existierender Strom relativ zum körperfesten System per Dissipation
ausgestorben ist.

Damit bleibt als klassische äußere Lösung zunächst in 0ter Näherung das
Coulombfeld der Ladung und der Strom dieser Ladung, den die Drehung der
leitenden Kugeloberfläche mit körperfest ruhenden Ladungen verursacht.

Das wär außen das Coulombfeld der Gleichverteilung auf der Kugel

rho = Q/4pi R2 dR/\ R dtheta/\ R sin(theta)dphi,

innen mit exponentiellem Abfall in der Skinschicht und das magnetische
Dipolfeld dieser rotierenden Stromverteilung mit bei dphi->dphi+omega dt

*j = Q/4pi R2 omega dR /\ R dtheta /\ R sin (theta) (dphi+omega dt)

Nun muß nur noch geprüft werden, ob die Bewegung der Ladungen im
Magnetfeld orthogonal auf der Kugeloberfläche steht. Da die
Geschwindigkeit tangential zur Oberfläche ist, das Dipolfeld aber eine
zur Oberfläche senkrechte Komponente besitzt, resultiert eine Komponente
der Lorentzkraft tangential an den Meridian, die die Ladungen in
Richtung Pol zieht, wo sie weniger Magentfeld machen. Das Problem ist
also so mit konstanter Flächenladungsdichte, rein radialem elektrischen
Feld und magnetischem Dipolfeld nicht geschlossen gelöst. Das ist
analog zum Pincheffekt, dabei verdrängt das eigene Magnetfeld die Ströme
in die Mitte des Leiters.

Wie im Fall des Polarisationsfeldes bewirkt auch hier die tangentiale
Magnetfeldkomponente in der leitenden Schicht eine Polarisation der
positiven und negativen Ladungsschichten.

Schließlich ist bei der ganzen Rechnung noch vernachlässigt, wie die
Lorentztransformation der bewegten Ladungsdichten deren absolute Größen
ändert.
--
Roland Franzius
roland franzius
2007-10-03 20:42:31 UTC
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Post by r***@icqmail.com
Hi,
die Frage die mich beschäftigt ist, wie bei einer homogen geladenen
rotierenden Kugel,
metallisch oder nicht, das E-Feld aussieht. Bei dem B-Feld hab' ich's
magnetisches Dipolfeld. Wenn ich mich auf die Ladungen setze sehe ich
nur ein E-Feld,
im Laborsystem, in dem die Kugel rotiert, dann ein B-Feld und ein
elektrisches Feld, denke
ich. Ist das Feld gleich dem Feld einer homogen geladenen Kugel, die
sich nicht rotiert?
Also fällt mit 1/r^2 oder kommen noch Modifikationen hinzu?
Drei Fälle.

Der einfachste, die rotierende supraleitende geladene Kugel. Da das
resultierende Magentfeld tangential, !0 und stetig an der
Kugeloberfläche anliegen muß, gibt es das nicht: Die Ladung rotiert
nicht mit. Das ist der berühmte Satz, dass eine supraleitende Kugel
keinen Strom tragen kann, weil sie Genus 0 hat.

Der nächste Fall ist die rotierende, homogen geladene dielektrische
Kugel. Da für omega =0 die Feldstärke nicht konstant ist, erzeugt E ein
radiusabhängiges D und eine radiale Polarisation. D.h. die
Ladungskompensation der Ionen und Elektronen ist nicht vollständig, die
positiven und negativen Ladungen bewegen zusätzlich zur statischen
Ladung bei der Rotationsbewegung einen Polarisationsstrom, da die
Geschwindigkeiten der Gitterbestandteile und Elektronen auf etwas
verschiedenen Radien nicht ganz gleich sind. Wenn mich mein Gefühl nicht
täuscht, müßte der durch die Drehung bewirkte Polarsationsstrom von der
Form sein

j (A/m)= r omega x P (As/m^2 )

Zusätzlich zu der rotierenden Überschußladung erfordert die
relativistische Invarianz eben die Berücksichtigung des
Verschiebungsstroms bei nichtfestem Körperbezugssystem, wie schon
Maxwell erkannt hat, obwohl er die in seiner Theorie verborgene
Relativitätstheorie noch nicht erkennen konnte.

Der dritte und verwickelteste Fall ist der Fall einer Kugel mit
endlicher Leitfähigkeit, da hier die die Zeitabhängigkeit explizit
betrachtet werden muss.

Es sind die Integrale über die Energiedichten der Felder E^2 und B^2
außerhalb der Kugel zu minimieren, E,B,D,H mit den Materialgleichungen
und Oberflächenanschlußbedingungen ins Innere mit exponentiellem Abfall
fortzusetzen und im Innern die Leitfähigkeitsgleichung für die freien
Ladungen j=sigma E ist zu erfüllen.

Da eine tangentiale zeitunabhängige E-Form
E = E_phi(r,theta) dt/\dphi
offenbar nichtverschwindende Rotation
dE ~ a dt/\dr/\dphi + b dt/\theta/\dphi
besitzt, müßte in diesem Fall B zeitabhängig sein. Also ist ein
stromantreibendenes geschlossenes E-Feld nur kurzzeitig möglich, bis ein
existierender Strom relativ zum körperfesten System per Dissipation
ausgestorben ist.

Damit bleibt als klassische äußere Lösung zunächst in 0-ter Näherung das
Coulombfeld der Ladung und der Strom dieser Ladung, den die Drehung der
leitenden Kugeloberfläche mit körperfest ruhenden Ladungen verursacht.

Das wär außen das Coulombfeld der Gleichverteilung auf der Kugel

rho = Q/(4pi R^2) dR/\ R dtheta/\ R sin(theta)dphi,

innen mit exponentiellem Abfall in der geladenen Skinschicht und das
magnetische Dipolfeld dieser rotierenden Stromverteilung bei Ersetzung

dphi->dphi+omega dt

*j = Q/4pi R2 omega dR /\ R dtheta /\ R sin (theta) (dphi+omega dt)

Nun muß nur noch geprüft werden, ob die Beschleunigung der Ladungen im
Magnetfeld orthogonal auf der Kugeloberfläche steht.

Da die Geschwindigkeit tangential zur Oberfläche ist, das Dipolfeld aber
eine zur Oberfläche senkrechte Komponente besitzt, resultiert eine
Komponente der Lorentzkraft tangential an den Meridian, die die Ladungen
in Richtung Pol zieht, wo sie weniger Magnetfeld machen.

Das Problem ist also so mit konstanter Flächenladungsdichte, rein
radialem elektrischen Feld und magnetischem Dipolfeld nicht geschlossen
gelöst. Das ist analog zum Pincheffekt, wo das eigene Magnetfeld die
Ströme in die Mitte des Leiters zusammenschnürt oder zum Halleffekt, wo
der Strom im zur Oberfläche senkrechten Magnetfeld eine Querspannung
erzeugt. Man kann analog zur Stromdefinition auch von der
Anziehungskraft zwischen parallelen Strömen ausgehen.

Wie im Fall des Polarisationsfeldes bewirkt auch hier die tangentiale
Magnetfeldkomponente in der leitenden Schicht eine Polarisation der
positiven und negativen Ladungsschichten.

Schließlich ist bei der ganzen Rechnung noch vernachlässigt, wie die
Lorentztransformation der bewegten Ladungsdichten deren absolute Größen
ändert, diese Korrekturen sind dann aber von der Größenordung
1+-R^2 omega^2/c^2
und beschreiben die relativistische Änderung Zeit->Eigenzeit bei der
Berechnung von Beschleunigung im bewegten System.
--
Roland Franzius
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