Discussion:
Drehrichtung von Tornados
(zu alt für eine Antwort)
Nemo Wilhelm
2004-08-17 10:05:03 UTC
Permalink
Hallo ng!

Ist die Drehrichtung der lokalen Tornados eigentlich
ebenso wie die des großräumigen Wettergeschehens
von der Hemisphäre abhängig?

mfg. Nemo
--
Dipl. Phys. Horst Wilhelm
Cephalos Gesellschaft für Automatisierung mbH
Tel: (+49) 4961 / 2322 Fax: (+49) 4961 / 67 469
mailto: ***@cephalos.de home: www.trysim.de
Ralf Kusmierz
2004-08-17 10:45:13 UTC
Permalink
X-No-Archive: Yes
Post by Nemo Wilhelm
Ist die Drehrichtung der lokalen Tornados eigentlich
ebenso wie die des großräumigen Wettergeschehens
von der Hemisphäre abhängig?
Yep!

(Ok: wie rum drehen sich Wirbelstürme am Äquator?) ;-)


Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
gesamt heraus Immission interessiert korreliert korrigiert Laie
nämlich offiziell parallel reell Satellit Standard Stegreif voraus
Nemo Wilhelm
2004-08-17 10:57:49 UTC
Permalink
Hallo Ralf,
Post by Ralf Kusmierz
Ok: wie rum drehen sich Wirbelstürme am Äquator?) ;-)
Vielleicht gibt es dort gar keine.

mfg. Nemo
--
Dipl. Phys. Horst Wilhelm
Hauptkanal links 74 D - 26871 Papenburg
Tel: (+49) 4961 / 2322 Fax: (+49) 4961 / 67 469
mailto: ***@cephalos.de home: www.trysim.de
Wolfgang Kouker
2004-08-19 21:38:33 UTC
Permalink
Tach nochmal, doch...
Post by Nemo Wilhelm
Hallo Ralf,
Post by Ralf Kusmierz
Ok: wie rum drehen sich Wirbelstürme am Äquator?) ;-)
Vielleicht gibt es dort gar keine.
... Hurricans (im Pazific Taifun genannt) entstehen dort. Grundlage ist
wiederum die Drehimpulserhaltung (siehe meine ebige Post wg Auge und
so). Antrieb hier hist das Freiwerden gewaltiger Megen latenter Waerme,
- die durch Verdunstung von ueber sehr warmem Ozeanwasser (> 28°C) in
grossraeumig harmlos konvergenter Stroemung, welche
- im zufaellig entstehenden Zentrum aufsteigen muss, damit
- abkuehlt und durch
- Kondensation mit Regen (hier ist der irreversible Entrag) freiwird.

Ein Teufelskreis (andere nennen sowas "positive Rueckkopplung") zwischen
Auftrieb durch Kondensation und Antrieb der grossraeumig konvergenten
Stroemung ensteht, welcher den Hurrican am Leben erhaelt.

Trotz oben genannter Grundprinzipien haben nur "richtig" rum drehende
Hurricans die Chance, Florida zu erreichen: Die Groesse (so 1000km
Durchmesser) laesst wiederum wg Coriolis dem falsch rum drehendem keine
Chance.

Gruss, Wolfgang, auch vom Lesen von dsp merkend, dass nun Spaetsommer
ist ;-)
Ingo Thies
2004-08-17 12:49:00 UTC
Permalink
Post by Nemo Wilhelm
Hallo ng!
Ist die Drehrichtung der lokalen Tornados eigentlich
ebenso wie die des großräumigen Wettergeschehens
von der Hemisphäre abhängig?
Nur indirekt, nämlich über den Drehsinn der Tiefdruckgebiete, in denen
Tornados entstehen, und der sich auf die Rüssel überträgt. Siehe

http://de.wikipedia.org/wiki/Tornado_%28Wetter%29

Gruß
Ingo
--
Nein zu Software-Patenten!
Wolfgang Kouker
2004-08-19 21:24:33 UTC
Permalink
Der Frage gebuert ein entschiedens "Jain" als Antwort:, weil...
Post by Nemo Wilhelm
Hallo ng!
Ist die Drehrichtung der lokalen Tornados eigentlich
ebenso wie die des großräumigen Wettergeschehens
von der Hemisphäre abhängig?
Anders als die genannten "grossraeumigen Wettergeschehen", als welche
ich hier mal die H und T auf unserer taeglichen Wetterkarte benenne, und
die vom Gleichgewicht von horizontaler Druckgradientkraft und
Corioliskraft bestimmt sind, sind Tornados bestimmt von horizontaler
Druckgradient und Zentrifugalkraft (d.i. Drehimpulserhaltung, die
rotierende Erde kann wg der grosser Winkelgeschwindigkeit des Tornados
als Inertialsystem betrachtet werden). Wg der Drehimpulserhaltung im
Gesamttornado nimmt die Windgeschw. zum Zentrum hin auch entsprechend
zu, und das Auge bildet sich, wenn die Zentrifugalkraft bei
Drehimpulserhaltung gleich (groesser) der hor. Druckgradientkraft wird.

Soweit zum "Nein", nun zum "Ja":

Ein Tornado hat ein grosses Einzugsgebiet und wird (-> Ingo) vom
grossraeumigen Wettergeschehen getriggert. Daher gibts eine klare
Vorzugsrichtung. Oder anders: Wg. des grossen Eizugsgebietes ist die
Corioliskraft doch nich gaannz so klein.

Gruss, Wolfgang
Gabi Mueller
2004-08-22 10:36:07 UTC
Permalink
Post by Nemo Wilhelm
Hallo ng!
Ist die Drehrichtung der lokalen Tornados eigentlich
ebenso wie die des großräumigen Wettergeschehens
von der Hemisphäre abhängig?
Hier Fotos

Nordhalbkugel:
Loading Image...

Südhalbkugel:
Loading Image...

Von oben sieht man immer nur das Wolkengebilde, also eine spiralige
Bewegung von innen nach außen.

Nordhalbkugel: Rechtsablenkung
Südhalbkugel : Linkssablenkung

Quelle:
http://rst.gsfc.nasa.gov/Sect14/Sect14_10.html

MfG
Gabi

http://www.torkado.de/torkado.htm
Wolfgang Kouker
2004-08-23 15:36:04 UTC
Permalink
Tach Gabi,
Post by Gabi Mueller
http://rst.gsfc.nasa.gov/Sect14/mdf358608.jpg
http://rst.gsfc.nasa.gov/Sect14/brazil_tmo_med.jpg
Das sind Hurricans, keine Tornados, worauf sich die Ursprungsfrage
bezog. Sowohl die Groessenordnung wie die Natur des Antriebs sind bei
Hurricans und Tornados grundsaetzlich unterschiedlich.

Tornados, auf eine kleine harmlose Windhose reduziert, drehen auch schon
mal anders rum.
Post by Gabi Mueller
http://www.torkado.de/torkado.htm
Es war nötig, ein neues Wort zu finden für eine universelle Bewegungsform, die sich auf allen Strukturebenen unseres Universums wiederfindet.
erspare ich mir das Weiterlesen.

Gruss, Wolfgang
Gabi Mueller
2004-08-24 08:32:51 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Kouker
Post by Gabi Mueller
http://rst.gsfc.nasa.gov/Sect14/mdf358608.jpg
http://rst.gsfc.nasa.gov/Sect14/brazil_tmo_med.jpg
Das sind Hurricans, keine Tornados, worauf sich die Ursprungsfrage
bezog. Sowohl die Groessenordnung wie die Natur des Antriebs sind bei
Hurricans und Tornados grundsaetzlich unterschiedlich.
Begründe das mal. Soviel ich weiss, ist da weder noch was genaues bekannt.
Post by Wolfgang Kouker
Tornados, auf eine kleine harmlose Windhose reduziert, drehen auch schon
mal anders rum.
Interessant. Woher hast Du das ?
Gibt es Fälle, wo sie paarweise entstanden sind ?
Post by Wolfgang Kouker
Post by Gabi Mueller
http://www.torkado.de/torkado.htm
Es war nötig, ein neues Wort zu finden für eine universelle Bewegungsform, die sich auf allen Strukturebenen unseres Universums wiederfindet.
erspare ich mir das Weiterlesen.
Würdest Du weiterlesen, hättest Du auch gemerkt, worum es geht.
Hier ein Text (kürzer), der in der vorletzten raum&zeit steht:
http://www.torkado.de/rz130Torkado.pdf

MfG
Gabi
Wolfgang Kouker
2004-08-24 11:04:55 UTC
Permalink
Tach Gabi,
Post by Gabi Mueller
Post by Wolfgang Kouker
Das sind Hurricans, keine Tornados, worauf sich die Ursprungsfrage
bezog. Sowohl die Groessenordnung wie die Natur des Antriebs sind bei
Hurricans und Tornados grundsaetzlich unterschiedlich.
Begründe das mal. Soviel ich weiss, ist da weder noch was genaues bekannt.
Das ist alles bestens bekannt.

Hurricans haben Durchmesser von ca. 1000km, Tornados (auch starke) nur
so 100m! Hurricans werden angetrieben durch freiwerden latenter Waerme
(Regen), sterben daher nach Erreichen der Kuesten mangels Futter ab.
Tornados werden angetrieben durch Lablisierung der Luftschichtung bei
Konfluenz von warmer und kalter Luft, funktionieren daher auch ueber
Land ohne Beruecksichtigung der Feuchte. Ansonsten empfehle ich ein
Standardwerk in Meteorologie, z.B. Palmen und Newton, "Atmospheric
Circulation" (oder so aehnlich).
Post by Gabi Mueller
Post by Wolfgang Kouker
Tornados, auf eine kleine harmlose Windhose reduziert, drehen auch schon
mal anders rum.
Interessant. Woher hast Du das ?
Duch Besuch von Aschefussballplaetzen mit den Kindern im Sommer. Diese
Windhosen genau wie der beruehmte Badewannenstrudel funktionieren wie
Tornados und drehen wie rum???
Post by Gabi Mueller
Gibt es Fälle, wo sie paarweise entstanden sind ?
Keine Ahnung... Muss dat?
Wolfgang
Nemo Wilhelm
2004-08-24 16:33:36 UTC
Permalink
Hallo Wolfgang,
Post by Wolfgang Kouker
Duch Besuch von Aschefussballplaetzen mit den Kindern im Sommer.
Diese Windhosen genau wie der beruehmte Badewannenstrudel
funktionieren wie Tornados und drehen wie rum???
So eine Windhose, aber deutlich größer, habe ich einmal in 2000 m
Höhe in einer glühend heißen Wüstengegend beobachtet. Das Ding
war etwa 15-25 m hoch und hat erstaunlich lange herumgegetobt.
Leider war ich zu verblüfft, um auf die Drehrichtung zu achten :-(

mfg. Nemo
--
Dipl. Phys. Horst Wilhelm
Cephalos Gesellschaft für Automatisierung mbH
Tel: (+49) 4961 / 2322 Fax: (+49) 4961 / 67 469
mailto: ***@cephalos.de home: www.trysim.de
Gabi Mueller
2004-08-25 11:07:41 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Kouker
Post by Wolfgang Kouker
Das ist alles bestens bekannt.
Hurricans haben Durchmesser von ca. 1000km, Tornados (auch starke) nur
so 100m!
Wieder ein Beweis für die ScalenTheorie:
1000km/100m = 10 000
2^13= 8192 ( = rund exp(9) - siehe GlobalScaling von Hartmut Müller)

Bei tatsächlich 1000 km Hurrican-Radius käme für die 2^13 kleinere
Struktur
1000 000 / 8192 = 122 m heraus. Dazwischen bilden sich keine halbwegs
stabilen Strukturen.
(siehe dazu mein Artikel in raum&zeit130:
http://www.torkado.de/rz130Torkado.pdf )
Post by Wolfgang Kouker
Hurricans werden angetrieben durch freiwerden latenter Waerme
(Regen), sterben daher nach Erreichen der Kuesten mangels Futter ab.
Tornados werden angetrieben durch Lablisierung der Luftschichtung bei
Konfluenz von warmer und kalter Luft, funktionieren daher auch ueber
Land ohne Beruecksichtigung der Feuchte.
Beide entstehen im Grunde wie die Thermik (oben die Cumuluswolke),
aber mit ordentlichem Drall, der dann den Thermikschlauch zum Rüssel
zusammenzieht.
Die Kondensation in der Wolke fördert den Sog, schon bei der Thermik
(ich war Segelfliegerin).
Gibt es denn tatsächlich Tornados ohne Wolken ?
Post by Wolfgang Kouker
Duch Besuch von Aschefussballplaetzen mit den Kindern im Sommer. Diese
Windhosen genau wie der beruehmte Badewannenstrudel funktionieren wie
Tornados und drehen wie rum???
Das ist nur zerfetzte Thermik, wird nie ein Tornado in der falschen
Drehrichtung.

MfG
Gabi
Peter Niessen
2004-08-25 11:59:22 UTC
Permalink
Post by Gabi Mueller
1000km/100m = 10 000
2^13= 8192 ( = rund exp(9) - siehe GlobalScaling von Hartmut Müller)
Radosophie sonst nichts!

Mit freundlichen Grüßen:
Peter Nießen
Gabi Mueller
2004-08-26 20:46:32 UTC
Permalink
Post by Peter Niessen
Post by Gabi Mueller
1000km/100m = 10 000
2^13= 8192 ( = rund exp(9) - siehe GlobalScaling von Hartmut Müller)
Radosophie sonst nichts!
2^13 = exp(9) = (9/2)^6
(1.618034)^13 = 2^9
2^(3*13) = exp(3*9) = 2* 3^24 = 2* (3/2)^65 = 4* (5/2)^28

Für alle n^k und (n/2)^k (n,k ganz) sind das die einzigen
näherungsweisen Schnittpunkte im unteren Zahlenbereich. Die nächsten
gehören "nicht mehr in diese Welt".
Das ist leicht nachprüfbar. Nix Zufall.

Die Natur arbeitet also mit 13 Bit oder 39 Bit oder ?

MfG
Gabi
Peter Niessen
2004-08-27 09:39:56 UTC
Permalink
Post by Gabi Mueller
Post by Peter Niessen
Post by Gabi Mueller
1000km/100m = 10 000
2^13= 8192 ( = rund exp(9) - siehe GlobalScaling von Hartmut Müller)
Radosophie sonst nichts!
2^13 = exp(9) = (9/2)^6
(1.618034)^13 = 2^9
2^(3*13) = exp(3*9) = 2* 3^24 = 2* (3/2)^65 = 4* (5/2)^28
Für alle n^k und (n/2)^k (n,k ganz) sind das die einzigen
näherungsweisen Schnittpunkte im unteren Zahlenbereich. Die nächsten
gehören "nicht mehr in diese Welt".
Das ist leicht nachprüfbar. Nix Zufall.
Die Natur arbeitet also mit 13 Bit oder 39 Bit oder ?
Wenn ich mit 13 oder 39 Bit arbeite, habe ich auch so besoffene Ideen.
Wolfgang Draxinger
2004-08-27 01:55:26 UTC
Permalink
Post by Peter Niessen
Post by Gabi Mueller
1000km/100m = 10 000
2^13= 8192 ( = rund exp(9) - siehe GlobalScaling von Hartmut
Müller)
Radosophie sonst nichts!
ACK. Allerdings kommt es bei Strömungen schon auf die
Größenordnung an. Z.B. haben die Moleküle der Luftgase (also
irgendwie klingt das für mich total bescheuert, macht mal nen
besseren Vorschlag) eine bestimmte Größe. Das und andere
Eigenschaften bestimmen nun mal das Flußverhalten von
Flüssigkeiten (Luft ist ja eine kompressible Flüssigkeit), und
von daher muss man auf jeden Fall die Größenordnungen beachten.

Auch nicht zu vergessen: Die Corioliskraft hängt vom Verhältnis
des Radius der "globalen" Rotationsbewegung (definiert ja nach
\omega*2*\pi*r die Winkelgeschwindigkeit) zur Größe einer
Stömung innerhalb dieser Rotation ab. Ist die Ausdehnung
Strömung klein gegenüber der Rotation, kann man diese als
gleichförmige Bewegung annehmen und es tritt eine
vernachlässigbar kleine Corioliskraft auf.

Tornados liegen, wie auch der berühmte Wirbel in der Badewanne,
unterhalb dieser Grenze. Diese Verwirbelungen entstehen, wie
schon gesagt wurde, duch Strömungsdivergenzen an der
Grenzschicht von laminaren Strömungen. Einen sehr schönen
Einfluss hat dieser Effekt auch auf das Aussehen von
Altocumuluswolken: Die ohnehin vorhandene Konvektionsbewegung
wird durch eine Luftbewegung soz. ausgerichtet, d.h. dass wie
Wirbelachsen nahezu parallel verlaufen. Solche Wolken
Loading Image...
deuten immer auf unterschiedliche Windgeschwindigkeiten in der
betreffenden Schicht hin, diese hier dagegen
Loading Image...
Entstehen durch normale Konvektionsbewegung. Woke ist da, wo
warme Luft aufsteigt, sich abkühlt, Wasser kondensiert aus,
erwärmt wieder, treibt die Luft weiter nach oben, wo sie kalte,
trockene Luft nach unten verdrängt und Lücken in die Wolken
reisst.

Zurück zur Rotation:

Erst bei großräumigen Wetterlagen über ca. 300km Ausdehung tritt
der Effekt nennenswert auf (siehe Islandtief). Die dadurch
entstehenden Rotationsbewegungen spalten kleinere Wirbel ab, die
uns böige Winde bescheren,. Trifft uns der Hauptwirbel selber
haben wir ne steife Brise bis Sturm. Und so richtig windig
wird's wenn das was von einem Hurrikan übrigbleibt, den Weg zu
uns findet. "Charly" hat ja ganz nett gewütet, da dürfen wir uns
auf einen netten Herbststurm mit ich sage mal so 120km/h
Windgeschwindigkeit einstellen. Und der nächste ist schon im
Anmarsch.
Loading Image...

Wolfgang
Jan C. Hoffmann
2004-08-24 14:32:03 UTC
Permalink
Post by Nemo Wilhelm
Hallo ng!
Ist die Drehrichtung der lokalen Tornados eigentlich
ebenso wie die des großräumigen Wettergeschehens
von der Hemisphäre abhängig?
Aus ENCARTA von Microsoft


Tornado, wandernder Wirbelsturm, der vor allem im südöstlichen Nordamerika
auftritt.

Ein Tornado wird durch aufgesogenen Staub und durch Kondensation von
Wassertröpfchen als schlauchförmiger Wirbel sichtbar, der bis zum Boden
reicht. Der Wirbel besitzt einen Durchmesser von wenigen hundert Metern und
eine kurze Lebensdauer. Er wandert über Strecken bis etwa 30 Kilometer.
Tornados ziehen schwerste Verwüstungen nach sich. Ihre Windstärken gelten
als die höchsten auf der Erde vorkommenden, sie werden auf über 500
Stundenkilometer geschätzt, bei besonders starken Stürmen sogar über 800
Stundenkilometer. Messungen sind aber aufgrund der Stärke der Winde nicht
möglich. Im Zentrum ("Auge") eines Tornados herrscht extremer Unterdruck.
Die Sachschäden bei Tornados werden sowohl durch diese Windstärken als auch
durch den extremen Unterdruck verursacht. Er lässt Gebäude bersten. Nach dem
Bernoulli-Prinzip sinkt der Druck mit zunehmender Geschwindigkeit.

Tornados entstehen aus Zyklonen über den tropischen Gewässern des Atlantiks.
Meist drehen sich die Tornados auf der Nordhalbkugel gegen den
Uhrzeigersinn, auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn, aber es gibt auch
Ausnahmen. Wie ein Tornado entsteht ist noch nicht restlos geklärt. Auf
jeden Fall sind sie an das Aufeinandertreffen starker thermischer Gegensätze
gebunden. Aufgrund der Unkenntnis der genauen Mechanismen ihrer Entstehung
ist auch eine Vorhersage dieser Naturkatastrophen bisher kaum möglich.
Vorhersagen lassen sich nur die atmosphärischen Bedingungen, unter denen sie
sich bilden. Wegen der Kurzlebigkeit und wegen des unberechenbaren Weges der
Tornados bleiben auch die Möglichkeiten der Warnung mit Hilfe von Radar und
visuellen Beobachtungen begrenzt.

Tornados treten vor allem in den Monaten Mai und Juni auf. Mit zunehmendem
Breitengrad verschiebt sich die Zeit ihres Auftretens auf spätere Monate.
Die Zahl der auftretenden Wirbelstürme kann von Jahr zu Jahr stark
variieren. In den USA ereignen sich im Jahresdurchschnitt mehr als 1 000
Tornados.

© 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.


Hurrikan, Bezeichnung für tropische Wirbelstürme, die in äquatornahen
Regionen über dem Meer entstehen, wie beispielsweise im Bereich der
Westindischen Inseln, des Karibischen Meeres und des Golfs von Mexiko.
Wirbelstürme im westlichen Pazifik werden Taifun genannt (siehe Zyklon).

Die meisten Hurrikane entstehen innerhalb des Kalmengürtels, einer schmalen
Zone, die zwischen den nordöstlichen und den südöstlichen Passatwinden
liegt. Sie wird durch periodisch auftretende Windstillen, schwache Winde aus
unterschiedlichen Richtungen und häufige Böen gekennzeichnet. Im Atlantik
liegt die Kalmenzone zum größten Teil nördlich des Äquators, es gibt deshalb
im südatlantischen Ozean keine Hurrikane. Im Pazifik erstreckt sie sich zu
beiden Seiten des Äquators, deshalb treten im Nord- wie im Südpazifik Orkane
auf. Hurrikane entstehen grundsätzlich nur über warmen Ozeanen. Die
benötigte Wassertemperatur zwischen 26 und 27 °C kommt vor allem in den
Sommer- und Herbstmonaten vor.

Hurrikane sind durch Windgeschwindigkeiten um 200 Kilometer pro Stunde
gekennzeichnet; der Luftwirbel dreht sich dabei um eine Tiefdruckzone im
Zentrum, dem so genannten Auge des Sturmes. Diese Zone, die etwa 20
Kilometer Durchmesser hat, ist windschwach und niederschlagsarm. Ein
tropischer Wirbelsturm bildet sich, wenn feuchtwarme Luftmassen in große
Höhe aufsteigen. Vom Rand des Sturmes in Richtung Zentrum fällt der
Luftdruck rapide ab, und die Windgeschwindigkeit nimmt zu. Ihre
Höchstgeschwindigkeit erreichen die Winde in der Nähe des Punktes mit dem
niedrigsten Luftdruck (etwa 900 hPa auf Meeresniveau). Das zentrale Gebiet
eines Hurrikans hat einen ungefähren Durchmesser von 240 Kilometern, mit
seinen Randbereichen ist er in einem Umkreis von etwa 500 Kilometern zu
spüren. Die Stärke eines Hurrikans wird in den Stufen 1 bis 5 gemessen. Die
Windgeschwindigkeit der niedrigsten Stufe 1 beträgt wenigstens 120 Kilometer
pro Stunde, die der stärksten (und seltensten) Stufe 5 über 250 Kilometer
pro Stunde.

Die Bahn eines Hurrikans ähnelt im Allgemeinen einer Parabel. Auf der
nördlichen Halbkugel wandern die Stürme zunächst in nordwestlicher Richtung
und drehen in höheren Breiten häufig nach Nordosten ab. Auf der südlichen
Halbkugel ziehen sie zuerst nach Südwesten und biegen anschließend nach
Südosten ab. Wirbelstürme bewegen sich unterschiedlich schnell fort: in
niederen Breiten mit 8 bis 32 Kilometern pro Stunde, in höheren Breiten mit
bis zu 80 Kilometern pro Stunde.

Seit 1943 fliegen Flugzeuge der US-Luftwaffe in Hurrikane hinein, um die
Windgeschwindigkeiten und -richtungen, die Lage und Größe des Auges sowie
die verschiedenen Luftdrücke und thermischen Verhältnisse innerhalb des
Sturmes zu bestimmen. Mitte der fünfziger Jahre wurde ein System entwickelt,
mit dem man den Weg eines Hurrikans verfolgen kann; das System wurde seither
immer wieder verbessert. Radargeräte, seegestützte Aufzeichnungsinstrumente,
geosynchrone Wettersatelliten (seit 1966) und weitere Geräte liefern Daten
an das National Hurricane Center in Florida, das jeden Sturm praktisch von
seiner Entstehung an beobachtet. Mit Hilfe verbesserter Prognosen und
Kommunikationssysteme konnte die Zahl der Todesopfer eines Hurrikans stark
reduziert werden, die Sachschäden sind jedoch vor allem in Küstengebieten
immer noch immens. Den im Dezember 1999 veröffentlichten Ergebnissen
meteorologischer Untersuchungen zufolge besteht ein direkter Zusammenhang
zwischen der Stärke des Hurrikans und der thermischen Struktur der
Atmosphäre, durch die er sich bewegt. Temperaturänderungen in den das Auge
des Hurrikans umgebenden Stürmen sind demnach wichtige Anzeichen für eine
Voraussage der Intensität des Hurrikans.

Einer der stärksten Hurrikane des 20. Jahrhunderts, Gilbert, verwüstete 1988
Jamaika und Teile von Mexiko mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 350
Kilometern pro Stunde. Weitere verheerende Hurrikane der vergangenen
Jahrzehnte waren Agnes (1972) mit einem Sachschaden von drei Milliarden
US-Dollar und 134 Toten, Hugo (1989) mit einem Sachschaden von über vier
Milliarden US-Dollar und über 50 Toten und Andrew (1992) mit einem
geschätzten Sachschaden von zwölf Milliarden US-Dollar (vor allem
Ölplattformen im Golf von Mexiko), über 50 Toten und Tausenden von
Obdachlosen. Der Hurrikan Mitch richtete Anfang November 1998 in
Mittelamerika schwere Verwüstungen an. Besonders betroffen waren Honduras,
Nicaragua, El Salvador und Guatemala. Die Zahl der Toten lag bei über 10
000; insgesamt wurden nach Angaben der Regierungen etwa 350 000 Häuser
zerstört. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge wurde durch dieses
Ereignis die gesamte Region in ihrer Entwicklung um etwa 20 Jahre
zurückgeworfen. Im Juni 2001 wurden die Küstenregionen der US-Bundesstaaten
Texas und Louisiana von dem Hurrikan Allison heimgesucht. Bei dem Ereignis
kamen mehr als 20 Menschen ums Leben, rund 20 000 Häuser wurden zerstört;
der Sachschaden beläuft sich auf mehr als eine Milliarde US-Dollar. Im
November 2001 richtete der Hurrikan Michelle vor allem in Kuba schwere
Schäden an. Mehr als eine halbe Million Menschen mussten zum Schutz vor dem
Wirbelsturm evakuiert werden. Wegen des gut funktionierenden Frühwarnsystems
kamen vergleichsweise wenige Menschen ums Leben.

© 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.


Zyklone, ein Begriff aus der Meteorologie, der ein Tiefdruckgebiet
bezeichnet.

Im Zentrum der Zyklone herrscht niedriger Luftdruck. Die sie umgebenden
Winde wehen auf der Nordhalbkugel gegen den Uhrzeigersinn. Ein Gebiet mit
hohem Luftdruck und gegenläufiger Windrichtung wird als Antizyklone
bezeichnet. Auf der Südhalbkugel sind die Windrichtungen genau umgekehrt.
Von der Zyklone ist der Begriff Zyklon zu unterscheiden; damit bezeichnet
man einen Sturm, vor allem heftige tropische Hurrikane und Taifune, die sich
auf Gebiete ungewöhnlich niedrigen Luftdruckes konzentrieren.

© 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.


Taifun, vor allem zwischen Juli und November auftretender tropischer
Wirbelsturm im westlichen Pazifischen Ozean. Das Entstehungsgebiet liegt im
zentralen Teil dieses Weltmeeres etwa zwischen 6 und 12 Grad nördlicher
Breite. Von dort ziehen Taifune nach Westen bzw. Nordwesten und richten
aufgrund der orkanartigen Windgeschwindigkeiten bei ihrer Ankunft an der
Küste Ostasiens mitunter schwere Schäden an. Landeinwärts lässt ihre Wirkung
meist rasch nach, und sie sacken wegen der Abkühlung zusammen. Tropische
Wirbelstürme im Bereich der Westindischen Inseln, des Karibischen Meeres
sowie des Golf von Mexiko werden Hurrikan genannt.

© 1993-2003 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
--
-- Regards/Gruss Jan C. Hoffmann --
-- Email account locked up due to spams --
Lesen Sie weiter auf narkive:
Loading...