Post by Michael Reppisch<Andere Baustelle>
Ist mit denenen überhaupt noch eine Wechselwirkung möglich, verblassen die
auf lange Sicht im im Hintergrund ?
Der Effekt erinnert irgendwie an die bei einer RZ-Singularität wo es
auch Situationen gibt,
wo Bilder auf dem Schwarzschild-Radius "festfrieren",
allerdings doch irgendwie "anders".
</Andere Baustelle>
Ich denke, wenn eine Galaxie, die wir vorher mit v<c gesehen haben, so
beschleunigt wird, daß v->c, dann beobachten wir genau das von Dir
beschriebene (also v->c immer langsamer, verlangsamter Zeitverlauf,
Rotverschiebung,...). Was mich ins Grübeln bringt: wie ist das mit der
Inflationstheorie? Da soll sich das Universum ja kurzzeiting enorm
ausgedehnt haben. Sind dadurch nun wirklich ferne Raumgebiete "total"
entkoppelt worden, oder nur "de facto" durch sehr starke Rotverschiebung?
Post by Michael ReppischPost by Robert ZehnDie Situation entspricht also keiner der drei obrigen Modelle (da in
diesen die "kosmologische Konstante" in der ART zu Null gesetzt
wurde). Dafür soll die "Dunkle Energie" bzw. eine "kosmologische
Konstante" ungleich Null verantwortlich sein.
Bei postulierten Konstanten soll man immer skeptisch sein, wenn man sie
braucht um Formeln zu retten ;-)
Ich sehe es eher andersrum: die kosmologische Konstante ist mit den
Gleichungen der ART verträglich. Warum sollte sie genau Null sein?
Post by Michael ReppischPost by Robert ZehnDas wäre so, wenn der Urknall einer "Explosion" gleichen würde, die
die Galaxien wie Splitter in den schon vorher existierenden Raum
auseinander fliegen lässt. Der Gewinn an potentieller Energie (im
Gravitationsfeld) entspricht dann genau dem Verlust von kinetischer
Energie (durch die Abbremsung) So ist es aber nicht.
Klassische Mechanik. Die RZ ist die Bühne für das Geschehen. Evtl.
bekommt die Bühne ein paar Dellen.
Zum Zeitpunkt des Urknalls war die Bühne aber noch nicht da, sie wurde
mitgeschaffen (laut ART). Das Bühnenmodell (mit Dellen) klappt lokal und
bei niedrigen Energiedichten recht gut, beim Urknall ist es sicher falsch.
Post by Michael ReppischPost by Robert ZehnDie Galaxien ruhen (zumindest fast) in dem sie umgebenen Raum, haben
also keine (bzw. kaum) Bewegungsenergie. Die Entfernungen zwischen
ihnen wachsen, weil der Raum zwischen ihnen sich ausdehnt
(vergleichbar der Situation von Rosinen in einem aufgehenden
Rosinenkuchen).
Das ist die oft gehöhrte Antwort. (Btw. höhre ich da sowas wie die
Äthertheorie klopfen?).
Hoffentlich nicht. Man könnte zwar "Raumzeit" durch "Äther" ersetzen,
aber die Aussagen sind ja ganz andere. So ist z.B. laut ART kein
Bezugssystem bevorzugt, im Äthermodell aber schon (nämlich der Äther).
Zugegeben, im Rosinenkuchenmodell ist auch ein Bezugssytem bevorzugt,
nämlich der Raum, in dem die Form des Rosinenkuchens ruht. Aber in dem
Modell ist ja der Rosinenkuchen der Raum unseres Universums. Die
Raumzeit ist aber nicht in einen "Überraum" eingebettet, in dem er
gekrümmt ist und sich ausdehnt (übrigens: die Kosmische
Hintergrundstrahlung ist durchaus ein Bezugssystem, nur eben nicht
besser als irgend ein anderes auch).
Post by Michael ReppischDamit haben wir uns aber gerade vom Begriff des (Graitations)potentials
verabschiedet
Nicht direkt, dafür gibt es ja jetzt die Krümmung der Raumzeit
(Gravitation als Kraft gibt es in der ART ohnehin nicht mehr, sie ist
dort eine Art "Scheinkraft" und tritt in "nicht freifallenden"
Bezugssystemen auf, vergleichbar mit der in rotierenden Bezugssystemen
auftretenden Coriolis- oder Zentrifugalkraft).
Post by Michael Reppischund von der nichtlokalen Energieerhaltung gleich mit fürchte ich.
Jepp, so sieht es aus.
Post by Michael ReppischDa hab ich irgendwie Bauchweh.
Verständlich. Aber die Natur ist eben "seltsam". Ich z.B. habe mich
schon immer gefragt, warum es überhaupt ein Universum gibt. Es würde mir
viel logischer erscheinen, wenn es eben *überhaupt nichts* geben würde.
Glücklicherweise ist meine Logik aber ganz offensichtlich hier
fehlerhaft. :-)
Post by Michael ReppischUnd nun muss ich gleich noch hinterher Fragen: Was ist denn das, was Du
da als "Entfernung" bezeichnest?
Sowas aus der Alltagserfahrung was man mit einem Metrmaß abmessen könnte
ist es wohl eher nicht ;-)
Richtig. Ich kenne mich da aber besser in der (viel einfacheren) SRT
aus. Da ist ja z.B. der räumliche Abstand Erde-Sonne auch nicht mehr
"fest". Wir messen 1AE, aber ein relativ zur Erde schnell bewegtes
Raumschiff würde viel weniger messen, z.B. nur 0.1AE
(Lorentz-Kontraktion). In der SRT gibt es daher das Konzept des
"4er-Abstands". Dieser ist dann wieder eindeutig. Allerdings ist er
nicht mehr zwischen zwei Punkten (x1,y1,z1), (x2,y2,z2) im Raum sondern
zwischen zwei Ereignissen (t1,x1,y1,z1), (t2,x2,y2,z2) in der Raumzeit
zu nehmen. Im Gegensatz zum räumlichen Abstand r_3=Wurzel((x2-x1)^2 +
(y2-y1)^2 + (z2-z1)^2) lautet die Formel für den Abstand in der SRT (mit
c=Lichtgeschwindigkeit):
r_4=Wurzel(c*(t2-t1)^2 - (x2-x1)^2 - (y2-y1)^2 - (z2-z1)^2).
Zum Beispiel ist der 4er-Abstand zwischen den Ereignissen "Sonne sendet
Photon A aus" und "Photon A trifft auf Erde" Null!
Also in der SRT gilt: entweder nimmt man den "gewöhnlichen" Raum-Abstand
r_3, dieser ist dann aber vom Bezugssystem abhängig oder man nimmt den
"neuen" Raumzeit-Abstand r_4, der ist dann aber was ganz anderes...
Post by Michael ReppischEher schon die zahlenmässige Differenz zweier Koordinaten in einer
RZ-Metrik, nur wie sieht die aus?
Also in der SRT ist die Metrik eine Matrix (M_xy) (wobei x und y von 0
bis 3 laufen), wobei alle Einträge Null sind außer den
Diagonaleinträgen, diese lauten 1,-1,-1,-1. Die 4er-Entfernung kann man
dann mit d=(t2-t1, x2-x1, y2-y1, z2-z1)
(also z.B. ist d_2=y2-y1) schreiben als:
r_4 = Summe(von x=0 bis 3)Summe(von y=0 bis 3) M_xy*d_x*d_y
AFAIK geht sowas in der ART ähnlich, nur daß die Matix M_xy
komplizierter ist, ich bin mir aber nicht sicher.
Ich sprach eher vom "normalen" Raumabstand r_3. Dieser wächst in unserem
Bezugssystem bekanntlich (Hubble-Expansion), allerdings ist wohl sowohl
r_3 als auch seine Änderung dann abhängig vom Bezugssystem.
Gruß
Robert